BERLIN: Am 15. November fand im A&O Hostel Friedrichshain in der Boxhagener Straße 73 der 1. Berliner Inkontinenztag statt, der vom Selbsthilfeverband Inkontinenz e.V. veranstaltet wurde. Im Anschluß zum GIH Kongress präsentierten wir eine eigene Veranstaltung. Zwar war die Resonanz nicht ganz so groß wie die des GIH Kongresses, aber dennoch kamen einige Besucher zu uns.Unser Schwerpunkt lag bei dem Thema "Leben mit Inkontinenz" also der tägliche Umgang damit. Die Referenten zeigten bei ihren Vorträgen eindrucksvoll, daß schon alleine die richtige Auswahl der Hilfsmittel einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, besser mit der Inkontinenz im Alltag zurecht zu kommen.

Besonders bei Stuhlinkontinenz ist es wichtig, sich eingehend beraten zu lassen, um wieder sicher am Alltagsgeschehen teilhaben zu können. Viele wissen nämlich gar nicht, welche Hilfsmittel und Möglichkeiten auch hierbei zur Verfügung stehen, wie sich im Verlaufe der Veranstaltung zeigte. So kannten zwar einige die Analtampons aber die Irrigation war den meisten Teilnehmern unbekannt.
Neben den Fachbeiträgen zu Harn- und Stuhlinkontinenz gab es auch aktuelle Informationen zur Gesundheitspolitik. Für die Betroffenen wird sich demnach schon einiges ändern, nicht zuletzt durch die kommende Zuzahlung zu den Hilfsmitteln in unserem Bereich. Eindrucksvoll schilderte Herr Süß, daß keineswegs alle Detailfragen dazu schon in der Gesetzesvorlage geregelt seien und hier noch Handlungsbedarf besteht.
Weiterhin wurde im Beitrag von Herrn Süß auch die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen vor Ort besonders hervorgehoben, ohne deren Hilfe die Betroffenen kaum von alleine aus ihrer Isolation kommen können. Zwar gibt es immer mehr Betroffene, die Hilfe über das Internet suchen, aber der persönliche Kontakt steht bei der Arbeit des Selbsthilfeverbandes Inkontinenz e.V. immer noch im Vordergrund. So versucht der Verein im Laufe der Zeit ein engmaschiges Netz von Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland aufzubauen und in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Unser Bild zeigt einen Teil der Vereinsmitglieder, die nach Berlin gekommen sind, um den GIH Kongress zu besuchen und auch um unsere Veranstaltung zu unterstützen. Bei dieser Gelegenheit fand auch gleichzeitig nach der Veranstaltung unserere Mitgliederversammlung des Selbsthilfeverband Inkontinenz e.V. statt. Dabei wurde auch über die zukünftigen Aktivitäten des Vereins und eine etwaige Zusammenarbeit mit der GIH besprochen. So zeigte sich der Vorstand durchaus offen dafür, Gespräche mit der GIH über eine Zusammenarbeit zu führen. Wie diese Zusammenarbeit nun im einzelnen aussehen könnte, darüber gab es noch keine genauen Vorstellungen.
Außer dem offiziellen Programm diente das Treffen vor allem dazu, den persönlichen Kontakt mit den Mitgliedern zu fördern, was jedem Einzelnen zugute kam. Für einen Teil der Mitglieder war es das erste Mal, sich persönlich mit anderen Betroffenen zu treffen. Nach kurzen anfänglichen "Startschwierigkeiten" war schnell die Hemmschwelle überwunden und ein reger Kontakt kam zustande.