Hallo,
vor 35 Jahren hatte ich einen sehr langen Krankenhausaufenthalt, Lähmungserscheinungen waren da der Grund, daß ich über einen längeren Zeitraum katheterisiert wurde (Einmalkatheter).
Irgendwann setzte das spontane Wasserlassen wieder ein und alles schien soweit gut. So richtig mit Druck urinieren konnte seitdem eigentlich nie - es war eher so eine Art "Herauslaufenlassen". Trotzdem habe ich nie irgendwelche Probleme gehabt.
Vor gut zwei Wochen verspürte ich plötzlich ständigen Harndrang, es kamen aber immer nur Kleinstmengen u. es brannte ganz schön. Na gut, Blasenentzündung oder so, dachte ich in meiner laienhaften Vorstellung - geht schon wieder vorbei. Viel getrunken, noch mehr gepinkelt, aber es wurde nicht besser.
Schließlich bin ich zum Hausarzt, der mir ohne Untersuchung eine bakterielle Harnweg-Infektion attestierte u. mich mit einem Antibiotika versah.
Nachdem ich das Zeug einen Tag lang eingenommen hatte, konnte ich schließlich überhaupt kein Wasser mehr lassen - es wurde richtig unangenehm u. schmerzhaft.
Schließlich bin ich zum Urologen, der mit einem Einmalkatheter gut einen Liter Urin ableitete.
Untersuchungen ergaben, daß die Prostata wohl angeschwollen sei. Der Doc gab mir einen Blocker mit (Tamsulosin) und meinte, wir sollten jetzt erst einmal abwarten, welche Entwicklung die Geschichte nimmt.
Bei den folgenden beiden Arztterminen wurde per Ultraschall gesehen, daß es, obwohl ich inzwischen wieder in mehr oder weniger kleinen Mengen pinkeln konnte, wohl doch 'ne Menge Restharn in der Blase gäbe. Auch heute wurde das wieder festgestellt.
Der Urologe meinte, das, was ich ausscheiden würde, wäre lediglich eine Art "überlaufender" Urin. Erst einmal weiter warten und wenn das nicht definitv besser würde, wäre vielleicht ein Katheter durch die Bauchdecke eine sinnvolle Maßnahme...
Ihr könnt Euch vielleicht ausmalen, daß ich recht kariert aus der Wäsche geguckt habe.
Es scheint mir, daß sich tatsächlich die Blase nicht vollständig entleert, aber kann das nicht auch ein vorrübergehendes Problem sein - ausgelöst durch eine Infektion o.ä.? Kann ich etwas machen, um die Situation vielleicht zu verbessern?
Ich habe so ein bißchen das Gefühl, daß der Urologe da vielleicht vorschnell mit einer doch recht radikalen Methode 'rüberkommt, zumal er auch überhaupt nicht sicher ist, ob da evtl. die Lähmungen auch Auswirkungen auf die Blase gehabt haben könnten.
Und, wenn es denn keinen anderen Weg gibt als zu katheterisieren, muß es denn so'n Ding durch die Bauchdecke sein oder wäre da ISK vielleicht ein sinnvollerer Schritt?
Es wäre schön, wenn jemand aus seinen Erfahrungen raten kann - ich bin völlig ahnungslos von diesem Zustand auf kaltem Fuß erwischt worden...
Schon jetzt meinen Dank für Hinweise!
Gruß,
Dieter