Ich bin neu hier und auf das Forum gestoßen, weil ich mich seit Monaten mit Blasenprobleme plage. Mir ist bewusst, dass meine Probleme vermutlich für viele nahezu lächerlich klingen, für mich ist es momentan aber eine starke Belastung (gepaart mit jede Menge Ängsten und Unsicherheiten).
Zu meiner Geschichte:
Alles fing im August an. Im Büro überkam mich plötzlich ständiger Harndrang, ca. alle 15 - 30 Minuten musste ich. Ich dachte, es ist eine Blasenentzündung (die hatte ich früher sehr oft) und bin heim. Gewundert hat mich, dass ich keinerlei Schmerzen hatte und auch nicht nur Tröpfchen musste. Abends war alles wieder gut, zuhause hatte ich keinerlei Probleme mehr, so dass ich nicht zum Arzt gegangen bin. Dies wiederholte sich einige Wochen später. Nach diesen zwei "Anfällen" hatte ich einige Zeit Ruhe, bis es dann wieder los ging mit dem ständigen Druck und die Probleme seitdem auch nicht mehr weg gingen. Ausschlaggebend für meinen Arztbesuch war ein geplanter Kinoabend. Alles war ok, kaum sitze ich im Kino fängt dieser ständige Druck an. Nach 3maligem Aufsuchen der Toilette habe ich meine Begleitung gebeten, heim zu fahren. Auf der Rückfahrt (ca. 30 Min. lang) musste er ganze 6 Mal anhalten. Zuhause war es wieder besser.
Ich bin zuerst zum Hausarzt. Urinproben mehrfach abgegeben - alle ohne Befund. Blut abgegeben - nichts Auffälliges... Ultraschall auch ok. Es wurde Wasser in den Beinen vorgefunden (hätte ich selbst nie bemerkt). Blutdruck war zu hoch. Nachdem ich ein paar Mal dort war, sagte der Arzt quasi schulterzuckend "Reizblase". Da könne man nicht viel machen. Stress vermeiden usw.
Die Beschwerden blieben. Nicht täglich, sondern immer so anfallartig. Es fühlte sich immer an, als tröpfelt es heraus. Immer wieder spannte sich mein ganzer Unterleib an, ich hätte ständig Druck. Nachdem ich es im Büro nicht mehr ausgehalten hatte, bin ich dann auf meine Initiative zum Urologen, als Notfall (der planmäßige Termin wäre erst Monate später gewesen). Ich habe wieder eine Urinprobe abgegeben, bei der minimal Blut festgestellt wurde. Beim Ultraschall wurde in der Blase Restharn gefunden, obwohl ich vor der Untersuchung dreimal zur Toilette war. Ich habe Spasmolyt 30 verschrieben bekommen, von denen ich eine halbe am Tag nehmen muss. Mitte diesen Monats stehen dort weitere Untersuchungen an (Röntgen und Blasenspiegelung). Ich sollte zum Gynäkologen gehen (dort alles unauffällig, er sagte ebenfalls, es sei eine Reizblase, ich solle mir Ruhe gönnen). Zwischenzeitlich meine Tante, die Heilpraktikerin ist, befragt. Sie ist der Meinung, dass das alles mit dem Stress der letzten Monate zu tun hat und hat mir Globolis geschickt.
Nun ist der Druck völlig weg (ich denke wegen Spasmolyt), die Anzahl der Toilettengänge wieder völllig normal, allerdings verliere ich nun Urin. Erst war es nur ganz wenig, vielleicht zwei bis drei Tropfen. Ich habe mir Einlagen gekauft. In den vergangenen Tagen ist es nun zweimal zu einem Missgeschick gekommen (obwohl ich kurze Zeit vorher auf Toilette war) und ich hatte (natürlich immer draußen, wo es besonders unangenehm ist) nasse Hosen. Beide Male war es im Sitzen. Ich habe immer das Gefühl, im Sitzen ist das alles schlimmer für mich... Dieses ständige Gefühl, es ist nass oder tröpfelt raus. Das belastet mich noch bedeutend mehr als der vorherige ständige Druck. Ich traue mich kaum noch raus, habe so viele schöne Dinge in den letzten Wochen abgesagt, verkrieche mich hier, damit ich gar nicht erst in unangenehme Situationen komme. Ich habe mir verschiedene Einlagen gekauft (das allein war für mich schon ein Spießrutenlauf) und war erschrocken, wie dick die saugfähigeren Vorlagen sind. :-(
Ich war heute dann bei meiner neuen Hausärztin. Die sagte, ich solle zum Kernspint und die Tablettendosis erhöhen. Die Heilpraktikerin sagt das Gegenteil, Tablettendosis auf ein Viertel herabsetzen.
Ich bin völlig verunsichert. Ich weiß nicht, ob die Inkontinenz von den Tabletten kommen kann. Ich merke das auch überhaupt nicht wenn ich dann Urin verliere, nicht mal das Nasse.... Ich kenne das Gefühl nicht, meinen Körper nicht mehr richtig kontrollieren zu können und habe damit große Probleme. Nachts habe ich übrigens überhaupt keine Probleme. Zuhause habe ich weniger Probleme (ich vermute, dass ich da nicht verkrampfe).
Ich bin 35, weiblich, habe keine Kinder. Früher hatte ich oft Blasenprobleme, Nierengrieß, Nierenentzündungen. Die letzten Jahre nicht mehr. Ich nehme sonst keine Medikamte (außer Spasmolyt und die Pille, die ich aber absetzen soll laut Gynäkologen). Ich mache seit Mitte Dezember täglich Beckenbodentraining, benutze seit ein paar Tagen diese Feminakone, nehme Cranberrykapseln.
Meine Fragen:
- hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Spasmolyt gemacht?
- gibt es noch etwas, was ich selbst tun kann, damit es besser wird? Habt ihr Tipps?
- ist die Blasenspiegelung so schlimm, wie ich mir das vorstelle?
- was kann diese Probleme auslösen? Hat jemand ähnliche Symptome?
- wie bekomme ich diese Angst weg?
Ich möchte einfach alles tun, damit das wieder weg geht.
Es tut mir leid, dass der Text jetzt doch so lang wurde. Ich weiß nicht, was wichtig sein könnte und wollte nichts auslassen.

Danke fürs lesen und liebe Grüße