#2 von adrian82 » 07 Jun 2013 17:40
Ich habe mir das video angeschaut, weiss aber nicht, was es speziell dazu beitragen sollte die Inkontinenz zu enttabuisieren.
Das video könnte man für irgendwelche Behinderung gebrauchen, weil diese Sportart (Fallschirmspringen) auch für "normale" Menschen ausser Reichweite liegt. Anders das Hüsli am Schluss, das jederzeit für alle benutzbar ist. Erst beim zweiten Mal anschauen habe ich gemerkt, was es sagen will. Sieht man den Spot am Fernsehen, glaube ich nicht, dass die Leute verstehen was gemeint ist: die Inkontinenz sagt, dass er das Hüsli erreichen MUSS.
Ich finde auch den Titel der postenden Organisation "Deutsche Kontinenzgesellschaft" nicht gerade glücklich: was wollen sie rüberbringen? Warum nicht das Kind beim Namen nennen? Die Diabetesgesellschaft, Rheuma- oder Krebsligen können sich ja auch nicht mit der Unterlassung einer verneinden Vorsilbe (in-) definieren: Etwa "Gesellschaft zur Beseitigung von Metastasen". Um nicht das Wort Krebs zu verwenden.
Ich denke ein video über eine Zugfahrt wie auch schon hier angezeigt wurde, erreicht den Zweck schneller und besser. Tatsächlich sind die Toiletten im öV manchmal schwer erreichbar, auch für gesunde Leute.
Was die Hemmschwelle des Arztbesuches anbelangt, tut dieses video oder der eingeblendete Text am Schluss nicht viel dazu. Auch pfizer hat schon solche Propaganda gepostet in Magazinen, mit vielen roten Stühlen in einem Kino, und dazwischen eine weisse WC-Schüssel, und der lakonische Kommentar: konsultieren Sie Ihren Arzt. Man hatte mehr den Eindruck, dass Pfizer Medikamente verkaufen will. Hat jemand ein drängendes Problem, braucht er wohl nicht Zeitungen anschauen um zum Doktor zu gehen.
Adrian