Wenn ich so euer Beiträge über Pflege lese, Kosten-/Zeitdruck, macht mich dies immer wieder traurig und wütend. Die Pflege war in viele Ländern schon mal bedeutend besser und wird leider immer mehr und mehr ausgekratzt. Gespart wird immer am falschen Ende.
Gut, private Häuser müssen Gewinne machen, die sind ja wie Firmen, lasse ich mal gerade links liegen. Jedoch warum kann der Staat nicht mal aufhören weniger Geld in unnütze Prestigeprojekte wie Stuttgart 21, Berliner Flughafen und andere bodenlose und geldverschwendende Unnutz zu stecken. Unser gemeinsamen Steuergeld! Hier sollten die öffentliche und gemeinnützig getragene Häuser mal viel mehr Geld bekommen, aber nur zuerst mal für wesentlich mehr Hände am Krankenbett und nicht für dem Benz des Direktors... Die Steigung in z. B. der Pflege (und z. b. Renten) war schon direkt nach dem WO2 voraussehbar. Da hätte die Politik spätestens in den 70-ern reagieren und ständig reservieren müssen. Zurück zum Kranken- und Versorgungshaus, die Leittragenden sind fast immer nur die Leute an der Front: die Patienten mit den Pflegerinnen und Pflegern zusammen!
Ich sehe das große Problem immer wieder in die Budgetierung von Leistungen, durch Menschen die weit, weit weg vom Krankenbett entfernt in deren Sesseln sitzen. Diese Leute, ok nicht alle jedoch die Meisten, haben oft noch keine schmutzige Hände gehabt. Die wissen nicht wie man Leute pflegen muss, die haben noch keine Menschen (im Bett) an- und ausgezogen, gewaschen oder Windeln gewechselt. Die wissen nicht wie man einen Verband anlegen muss, wie sch..ße Kompressionsstrümpfe anzuziehen sind, geschweige dass man diese Handlungen auch bei Menschen vornehmen muss, die aus verschiedene Gründe nicht mehr an deren Versorgung mitwirken können. Dies ist nur eine kleine Ausschnitt von viele Handlungen die ein Krankenpfleger oder -Pflegerin beherrschen muss.
Ich kenne mehrere Leute aus der Pflege. Wenn ich sehe wie viel Zeit die budgetiert bekommen z. B. um jemanden zu duschen, inkl. aus- und anziehen, dann frage ich mich, welche wohl denkenden Mensch dies ausgedacht hat. In 10-13 Minuten habe ich mich auch nicht ausgezogen, geduscht, abgetrocknet, Körperpflege gemacht und wieder angezogen. Ein Toilettenbesuch in 3-5 Minuten... das kann nicht funktionieren. Dann arbeitet einer meiner Bekannten als Pflegerin in den häuslichen Pflege. Was sie manchmal an den Kopf geworfen bekommt, weil sie in der Innenstadt ungeplant 10 Minuten länger im Stau gestanden hat, und sowieso schon zu spät ist da die Pflegezeiten nicht realistisch sind, das ist einfach unfair.
Die Politik wird da ohne massive Druck durch den ganzen Bevölkerung nichts machen, leider. Die Frage ist, wie kriegt man die Politik mal dahin, dass diese einsieht dass es so nicht mehr funktionieren kann? Erst dann wird es Zeit geben, das man Zeit nehmen kann um mit den Patienten z. B. in aller Ruhe auf die Toilette zu gehen, wie zu Hause auch. Das DK und & Co schwere Eingriffe in der Lebensqualität sind, das juckt den Politikern nicht?