Hallo zusammen,
Das wird jetzt etwas länger, aber das ist mein erstes Postng hier und ich muss Euch erstmal einiges erklären, sonst kommen wir nicht weiter:
Meine Mutter ist 83 Jahre alt. Nach 5 Geburten, Unterleibsoperation, Entfernung einer Zyste zwischen Steissbein und Darm und zuletzt Entfernung der Gallenblase und des Blinddarmes im Rahmen einer Not-OP mit nachfolgenden Komplikationen, u. a. fulminanze Urosepsis mit zeitweisem Nierenausfall, ist sie harn- und teilweise auch stuhlinkontinent.
Die Inkontinenz mener Mutter äussert sich darin, dass Sie nach Aussage unseres Arztes einfach zu spät merkt, dass sie muss. Sobald sie etwas getrunken hat, muss sie schnellstens zur Toilette. Oft schafft sie das natürlich nicht mehr, zumal sie jetzt auch nicht mehr so gut zu Fuss ist. Der Schliessmuskel ist wohl auch schon etwas schlaff und sie neigt sehr zu heftigen Durchfällen beim kleinsten Anlass.
Eigentlich hatte sie diese Probleme schon länger, aber sie hat das verdrängt und zudem hatte man ihr erzählt, dass sie eventuelle Vorlagen eher selber zahlen müsste und hinzu kommt eine Altersdemenz, die sich teilweise in Form von unglaublichem Starrsinn äussert. Allerdings hat sie sich ständig mehrer Lagen Toilettenpapier untergepackt. Das war natürlich nicht das Wahre. Aber das echte Inkoprodukte anders funktionieren, das wollte sie nicht glauben. Die Urosepsis kam dann schließlich wohl auch durch ihr ständiges zu wenig Trinken zustande. In der Reha hat man ihr dann zeitweise wirklich unmögliche Vorlagen verpasst. Riesen Teile. Ich vermute, dass die eigentlich unter Netzhosen gehörten. da die nicht in ihre Schlüpfer passten, hat man ihr die einfach so in die Hose geschoben. Unmöglich. Das hat meine Mutter in ihrem Widerstand natürlich bestärkt.
Nachdem sie dann nach drei Monaten Krankenhaus und Reha wieder zu Hause war, haben wir gleich beim ersten Arztbesuch Vorlagen verschreiben lassen. Nach einigen Irrungen (Der Pflegedienst wollte sich um alles kümmern, aber deren Lieferant arbeitet nicht mit der KK meiner Mutter zusammen.) habe ich dann herausgefunden, dass die BKK ATU einen Vertrag mit Attends hat. Okay, ich hatte da grausiges gelesen und ein Sanihaus mit Auswahl von verschiedenen Firmen wäre mir lieber gewesen, aber ich bin erstmal unvoreingenommen auf die zugegangen. Die Dame von der KK meinte allerdings gleich: "Wenn die zu langsam sind, sagen Sie bescheid, dann rufe ich da an."
Erster Anruf: Die Situation meiner Mutter beschrieben und die Zusendung von Mustern von Vorlagen der Saugstärke 3 und 4 vereinbart. Nach einer Woche kommt dann plötzlich eine riesen Kiste Windelhosen Regular Fit Saugstärke 9. Hilfe, was sollen wir denn damit? Meine Mutter möchte unbedingt ihre egenen Schlüpfer weiter tragen. In einer Durchfallphase haben wir und mit Tena Pants super (selbst gezahlt) geholfen. Windelhosen gehen schon deshalb nicht, weil sie gerade so stehen kann, dass sie sich eine Hose mit Gummizug selber hochziehen kann. Meine Mutter ist tagsüber alleine. Also Windelhosen, das geht einfach nicht.
Ich also nochmal bei Attends angerufen. Meine Mutter war mit falsch geschriebenem Namen im Computer. Wie es zu der Zusendung der Windelhosen kam, wusste man auch nicht so genau. Ich solle die auf unsere Kosten zurückschicken. Nö, ich bin Rollstuhlfahrerin, die kriege ich nicht zur Post und zahlen tue ich für die Fehler anderer auch nicht. Wenn sie die zurückhaben wollen, müssen sie sie schon abholen. Wollten sie nicht, die Kiste steht jetzt erstmal im Keller. Ich habe dem Mitarbeiter dann nochmals die Situation meiner Mutter erklärt. Das Ergebnis war Attends Discrete 4. Muster würde man nicht mehr verschicken, ich soll doch bitte gleich ein Rezept für mindestens drei Monate einreichen. Meinen Einwand, dass wir wohl erstmal probieren müssten, ob diese Vorlagen wirlich die richtigen sind und dass es dann wohl nicht so toll wäre, gleich einen Dreimonatsvorrat von einem Produkt zu haben, ließ er unbeachtet. Naja. Da ich bezüglich der Menge noch keien Erfahrungswerte habe und dass auch davon abhängt, ob meine Mutter eine Toilette in der Nähe hat oder nicht, haben wir auf seine Empfehlung hin erstmal mit drei Stück je Tag geplant.
Ich hatte das Rezept noch nicht abgeschickt, da war der Karton schon da. Vorrat bis 17. Mai. Na gut. Ich habe dann erstmal alles eingesammelt, was meine Mutter an Slipeinlagen und diesen kleinen Inkovorlagen aus dem Supermarkt angehäuft hatte und ihr nur die Attends hingestellt. Unter Protest benutzt sie sie auch regelmäßig. Verbrauch sind mal 2 Stück am Tag, aber auch mal 4 oder 5, je nachdem. wir haben jetzt ein Paket (48 Stück glaube ich) in ca. drei Wochen verbraucht. Nachts muss meine Mutter mindestens 2x raus.
Probleme: Die Vorlagen könnten etwas kleiner sein. Hinten gehen sie für meinen Geschmack doch sehr weit hoch, vorne höher ziehen geht nicht, weil das Ende der Vorlage dann wohl genau auf die Narbe kommt, das kann nicht gut sein.
Die Dinger haben ja vorne und hinten je einen Klebepunkt. Das hält aber eh nicht. Und meine Mutter läuft viel rum und so. Oft knüddelt sich das dann hinten zusammen und das drückt dann beim Sitzen. Das muss doch auch anders gehen!
Die Saugstärke ist für mich wahnsinnig schwer einzuschätzen. Meine Mutter kommt derzeit wenig raus. Deshalb musste bisher keine Vorlage einen echten Test bestehen. Mama gibt sich grosse Mühe, immer ganz schnell zm Klo zu kommen, teilweise mit der Hand zwischen den Beinen, denn sie will uns ja unbedingt beweisen, dass sie keine Inkoprodukte braucht. Wenn sie dann vorher weiss, dass es zum Arzt, Friseur oder sonstwo hin geht, trinkt sie vorher weniger. Das geht natürlich nicht, sonst landet sie in Kürze an der Dialyse. Aber das sieht sie halt nicht ein.
Das schlimmste Problem ist aus meiner Sicht, dass die Dinger stinken. Ich vermute, immer dann, wenn doch mal etwas Urin reingegengen ist. Bäh, wiederlich. Im Bad haben wir nur einen kleinen Kosmetikeimer stehen. Für mehr ist kein Platz, wir nutzen schon jeden Winkel. Die Windeltonne, so ne Oskartonne mit Deckel, steht auf dem Balkon. Muss dieser Gestank sein?
Ich weiss jetzt nicht genau, wie ich weiter vorgehen soll. Erstmal werden wir wohlden Vorrat aufbrauchen, denn ich wollte hier nicht zum Aussenlager der Firma Attends werden. Man könnnte die Saugstärke 3 probieren. Die ist etwas kleiner und dünner. Aber auch weniger saugstark. Der Zustand meiner Mutter ändert sich derzeit ständig und wir denke, dass sie, wenn es jetzt wärmer wird, auch wieder raus kann. Was ist, wenn Saugstärke drei dann nicht reicht? Ich lasse das Rezept bisher ohne Stückzahl ausstellen, von daher wäre ein höherer Verbrauch wohl das kleinere Problem. Aber kann Attends z. B. auch eine andere Saugstärke liefern als au dem Rezept vemerkt ist ? Oder soll ich einfach mal ein Rezept nur für einen Monat einreichen und Attends quasi auf diesem Weg zwingen, erstmal nicht so viel zu liefern?
Ich würde ja auch gerne mal was anderes testen. Muss ja nicht gleich Tena sein. Aber z. B. Medimarkt sagt mir einfach "Ich darf sie nicht beliefern." Auch ein Hinweis auf Wahlfreiheit, selberZuzahlen und dass man das dann mit der KK klärt half da nicht. Jetzt könnnte ich natürlich selber bei verschiedenen Hersteller Muster anfordern. Aber ich brauche da einfach noch ein Stück Beratung und die Fragen immer alle sofort nach der KK. Sonst tesen wir nächstes Jahr noch. Denn die Saugstärken sind ja bei jedem Hersteller anders.
Habt ihr ein paar Tipps für mich? Ich muss ein passendes bezahlbares Produkt für meine Mutter finden, sonst wird sie demnächt wieder eine Rolle Klopapier am Tag verbrauchen.
Vielen Dank im Voraus.
Kerstin