In der High-Tech-Stoffindustrie gibt es bereits länger Systeme wie Goretex, Sympatex usw.
Das Besondere an diesen Stoffen ist, dass sie besonders luftdurchlässig sind, aber absolut Spritzwasserdicht bleiben sollen.
Tauchen gehen würde ich auch mit denen nicht^^

Solche HiTech-Stoffe sind erheblich teurer als Baumwolle, die wiederrum teurer ist, als Synthetic/Flies.
Wer glaubt solch hochwertige HiTech-Stoffe lassen sich in annährend gleicher Qualität in einen Inkoslip einbauen, der nur 30 bis 60ct kostet, der muss ziemlich naiv sein.
Manch ein Hersteller versucht es wenigstens nachzubilden, viele täuschen lieber.
Bei vielen Inkoslips steckt unter dem textilartigen Außenflies immer noch eine normale Folie oder es ist eine Folie, die technisch so verändert (aufgeraut, gesprenkelt und aufgesprüht) wird, dass außen der textilartige Eindruck entsteht. Ein Flies-Pullover besteht ja auch nur aus Plastik.
Im Prinzip kann man ganz grob alles Folie nennen, was wir außen bei einem Inkoslip über dem Saugkissen sehen, bei dem einen ist sie überzogen, beim nächsten bespränkelt, beim nächsten mit Zellstoff besprüht usw.
Ob die Folie atmungsaktiv ist oder nicht, das sieht und fühlt man dem Slip zunächst nicht an.
Oft ist sie es nicht, dann sind nur die Außenflügel atmungsaktiv!
Das reicht anscheinend schon für den Werbespruch "atmungsaktiv" aus.
Manchmal weißt sie Microporen auf, durch die Luftmolekühle passen, Wassermolekühle jedoch nicht. Das ist das ideale Ziel, welches bei Inkoslips nie hundertprozentig erreicht wird.
Ich habe im Internet schon Berichte gefunden, dass sich auf der Folie eines übervollen Tena Slips Tropfen bilden. Ich wechsel sie vorher, hatte das aber mal in einen Experiment im Waschbecken nachstellen können.
Das zeigt mir, dass die Tena Slip Folie atmungsaktiver ist, als die meisten denken.
Richtig Atmungsaktiv ist das Material neben dem Saugkissen einer Tena Pants.
Genau da wird es bei mir jedoch immer nass. Genau da wo das Saugkissen endet, wird es richtig nass!
Wobei ich so eine Pants noch nie zerpflückt habe. Auch hier wäre interessant, wie die Außenhaut zusammengesetzt ist.
Dann gibt es Inkoslips wie Euron. Auch diese werden als atmungsaktiv beworben.
Atmungsaktiv ist aber auch wieder nur der Seitenflügel, der das Vorderteil mit dem Hinterteil verbinden soll. Der eigentliche Teil des Slips und damit der Hauptteil jedoch nicht.
Trotz dass sie außen komplett nach "Stoff" aussieht und sich stoffähnlich anfühlt, fühlt sie sich weniger atmungsaktiv als der Tena Slip an, knistert genauso und damit mehr als ein Attends Slip!
Dem wollte ich auf dem Grund gehen.
Meine Vermutung wurde wieder mal bestätigt. Ich konnte das Außenflies ablösen.
Und was ist darunter? Genau, eine ganz einfache, sehr klassische Plastikfolie,
definitiv weniger atmungsaktiv als bei vielen Inkoslips, die ehrlich nicht verblenden und das auch zeigen. Ich würde hier sogar vermuten, zu 0% Atmungsaktiv, also weniger als beim Tena Slip.
Ich habe auch Beweis-Fotos davon gemacht. Wer will, kann eines per PM anfordern.
(Oder gebt mir einen Link, wo ich Fotos hochladen kann, um sie hier zu verankern).
Da ist doch meine Frage "Was soll der Quatsch" tatsächlich berechtigt, oder etwa nicht?
Dann könnte man dieses Geflecht außen drüber weg lassen, und die Klebestreifen würden besser halten!
Genau das, was ich in der Vergangenheit schon einmal bei anderen Slips festgestellt hatte (ich weiß nicht mehr, welche das waren), aber auch schon mal bei DryNites vor einigen Jahren gezeigt wurde, hat sich hier erneut bestätigt. Oft ist die gleiche Folie vorhanden, wie früher, sie wird nur beklebt.
Wenn also einige Leute behaupten, das ein oder andere "atmungsaktive" Hilfsmittel kann tatsächlich mal eher riechen, mal eher Nässe durchlassen und was alles so gesagt wird, dann kann das wirklich stimmen, bei Produkten, die tatsächlich versuchen, atmungsaktiv zu sein, atmungsaktiv nicht nur im Sinne von "seitlich kommt Luft rein", die versuchen, sowas wie die HiTech-Stoffe nachzuahmen, wo sie aber so günstig nie ganz rankommen.
Dazu würde wie gehabt die einfache Folie ausreichen. Gut abgestimmte Microperforationen im richtigen Material funktionieren dort genauso. Da braucht der Slip nicht versuchen, optisch was anderes darzustellen.
Es sind hautpsächlich Placebo-Effekte und Werbe-Psychologie, warum über die Jahre immer mehr Windeln versuchen, äußerlich Stoff zu immitieren und die Leute sich gutgläubig verblendet darauf stürzen.
Das nutzt das Produktionsgewerbe gnadenlos aus.
"Überziehen wir doch die Windel mit dem Flies, welches wir auch außen verwenden."
Das kostet zwar 2ct mehr, aber dafür können wir dann beim Endverbraucher 5ct mehr kassieren.
Und jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter.
Nehmen wir an, wir haben einen super-atmungsaktiven Inkoslip nach Goretex-Art.
Jetzt ist zwischen dem Außenstoff und der Haut das dicke Saugpolster, zumindest bei den Inkoslips, die über die einfachste Saugstufe hinaus gehen.
Klar wird es da zunächst genauso warm.
Wieviel Kubikcentimenter Luft pro Minute soll denn da durchgehen?
Wieviel Grad soll es so kühler bleiben?
So lange der Inkoslip noch trocken ist, würde ich sagen, Unterschiede sind allenfalls messbar, sonst viel zu gering, um etwas zu merken.
Ohne Frage, ist dieser Slip nass, beginnt nach Außen hin eine Auslüftung, Verdunstungskälte entsteht.
Jetzt kommt es drauf an, ob der Träger Probleme mit Pilzen hatte und ob dieses Problem aufgrund des 1 Grad wärmen Klimas (größere Keimvermehrung) oder eher aufgrund zu großer anhaltener Nässe (falsche Saugstärke, zu lange Tragezeiten, mangelnde Hygiene) entstanden waren.
War wirklich das etwas wärmere Klima der Grund (eher unwahrscheinlich), dann kann dieses HiTech-System helfen.
Während im Sommer Verdunstungskälte noch ein sehr wünschenswertiger Effekt ist, könnte sich im Winter draußen jemand sogar die Blase verkühlen.
Man sollte den Effekt nicht unterschätzen.
Wie gesagt, alles Theorie. Ich habe es noch nicht erlebt, dass der Idealismus dahinter von einem Produkt fehlerfrei umgesetzt wurde und dass sich so ein System auf mich positiv geäußert hätte.
Also lasst euch nicht veräppeln, nicht täuschen.
Ich glaube aber auch, dass viele Diskussionen um "Folie" oder "stoffartiger Flies" viel mehr Abbilden, dass die persönlichen Empfindungen variieren - dass es eine "Geschmacksfrage" ist, so wie einer lieber Seide trägt, der Andere lieber Baumwolle, der Nächste eine Kordhose.
So findet Person A Folie unangenehmer und Person B Flies unangenehmer.
Ich selber habe jedenfalls selbst bei den Hilfsmitteln, von denen ich auch heute noch glaube, dass sie atmungsaktiv waren/sind, keine gefühlte, gesichtete oder erlebte Verbesserung (subjektiv, objektiv, gesundheitlich) erlebt.
Persönlich empfinde ich die glatte, weiche Folie als seidiger, ein kleines bisschen angenehmer, als das, was gerne Stoff sein möchte, für mich sich aber min. genauso künstlich anfühlt.
Letztlich ist es geschmacklich oder gefühlt eigentlich total egal, man kommt ja mit dem Außenmaterial kaum in Kontakt.
Hauptsache das Hilfsmittel erfüllt seine Aufgabe.
Wenn ihr aber auch ein Argument pro Folie contra Flies braucht, welches für mich echt ein Argument darstellt, dann aufgepasst:
Ich erlebe es so: Je mehr sich ein Hilfsmittel (egal welches) bewegt und somit reibt, desto mehr Probleme bekomme ich im Schritt, insbesondere bei viel Bewegung, z.B. schnelleres Wandern.
Eine Lösung zumindest beim Inkoslip kann sein, diesen enger/fester zu zumachen.
In der Regel erreicht man damit, dass er ziemlich starr anliegt, sich kaum bewegt, eigentlich alles recht starr bleibt.
Auf der Außenfolie würde sich nun die darüber liegende Kleidung frei bewegen. Der Slip und die Haut sowie die Genitalien darunter jedoch nicht (kaum).
Auf dem rauheren Flies (hat ja quasi microskopisch kleine Haken) kann die darüber liegende Kleidung gut "anpacken".
Jetzt bewegt sich und reibt der Inkoslip (insbesondere auch Tena Pants) deutlich mehr.
Da das Innenleben eines Inkoslips ja doch keine weiche glatte Baumwollunterhose ist, ist es eine Frage der Zeit, bis es ziept und beißt.
Eine immer vorhandene bzw. kleine bleibende Starre eines solchen Hilfsmittels macht es möglich, den "Kleidung kann dann anpacken-Effekt" nach einigen Stunden sichtbar zu machen:
Man sieht dann Abrieb des Kleidungsstoffes am Inkoslips.
Jeans-Stoff, Baumwollunterhosenstoff, die Partikel blieben am Inkoslip hängen.
Wie so oft im Leben kann man am Ende nur sagen, alle Ausführungen, alle Varianten haben ihre Daseins-Berechtigung.
Es ist richtig, dass es sowohl Folienvarianten als auch Fliesvarianten gibt.
"Alle nur noch Flies oder alle nur Folie" - das wäre ja so, als wenn VW nur noch den Golf herstellt, nur weil sie von dem Modell über die Jahre die meisten Autos verkauft haben.
Manch einer freut sich auch über die Neuauflage des Sciroccos oder will seinen Passat nicht mehr hergeben.
Die Ansichten, Meinungen, Erfahrungen und Geschmäcker gehen bei den Menschen weit auseinander. Das gilt für alles im Leben, auch für Hilfsmittel.
Wenn die Einheits-Windel kommt, fordere ich auch das Einheits-Auto.
Sowas gab es im Osten schon mal, fragen wir doch mal jene, die heute dieses Auto nicht mehr fahren, wie sie es finden würden ;-)
P.S.:
Ich habe jetzt zwei Fotos ins Fotoalbum "Fotos von Forenbenutzern" gestellt.