#15 von Chris » 19 Okt 2011 08:13
Hallo Carsten,
es fällt mir schwer nach zu vollziehen, was du schreibst. Ich arbeite in einer großen Klinik und das schon länger, muss dabei auch regelmäßig in die OP Bereiche, aber dass die Patienten "standardmäßig" gewindelt würden habe ich noch nicht mitbekommen. Meine Frau ist OP Schwester und es wäre mir bekannt, wenn Windeln "Normalversorgung" wären. Ganz in Gegenteil, gebrechliche Menschen, die mit Windel versorgt in den OP kommen, bekommen diese dort abgenommen und werden sorgfältig gereinigt und abgetrocknet. Es hängt von der Dauer der OP ab, ab ca. 2 Std. gibt es einen Katheter. Das hat den Grund, dass Nässe zwischen der Haut und der Tischauflage zu Verbrennungen führt, da Gefäße mit Strom verschlossen werden und der Strom über eine Flächenelektrode im unteren Körperbereich (je nach OP Feld) seinen Gegenpol bekommt und wenn es da nass ist, dann gibt das Probleme.
Nach meiner Kenntnis ist es also keinesfalls üblich, dass man nach einer OP gewindelt aufwacht. Wenn der Katheter gezogen wurde, gibt es schon mal eine Vorlage, aber auch das hängt sehr von der Verfassung des Patienten ab.
on Topic - ich sehe absolut kein Problem darin, die erforderliche Versorgung beim Zahnarzt zu verwenden. Ich kann verstehen, dass man(n) sich Sorgen macht wg. rascheln, Sichtbarkeit etc. aber das ist sicher unbegründet, weder der Arzt noch die Helferin sehen das zum ersten Mal und werden kaum ein Wort darüber verlieren. So mancher Zahnarztstuhl ist schon "unter Wasser gesetzt" worden, aus Angst oder weil es so lange gedauert hat, da ist es sicher angenehmer, wenn der Patient entsprechend "vorsorgt" und nichts sichtbar wird.
In diesem Sinne - auch in Zeiten von Personalmangel bleibt die Würde des Patienten im KH (hoffentlich) immer gewahrt.
Chris
Kinder sind uns als Lehen gegeben, wir müssen sie sorgfältig behandeln