Hallo nochmal Struppi,
da er bereits einen komplizierten Harnwegsinfekt hat, wurde diesmal sogar eine Urinkultur angelegt.
Er bekommt das Reserve-Antibiotikum Ciprofloxacin.
Die Dauer der Einnahme beträgt 10 Tage, am Donnerstag ist er damit endlich durch, nur nutzt das ja nicht viel, wenn er nicht vom Dauer-Katheter los kommt.
Er hat mich gerade gefragt, wie er das mit dem ISK nachts machen soll.
Da er seit Jahren unter einer schlimmen Reizblase leidet, musste er früher nachts ohne Katheter bis zu 8mal raus, um auf die Toilette zu gehen.
Ich hab ihm gesagt, dann muss er sich vor dem Schlafengehen halt nochmal katheterisieren und falls er noch selbst spontan Urin ablassen kann, zu einem Kondomurinal greifen.
Irgendwie hat meine Antwort ihn nicht gerade beruhigt.
Ein wenig verstehen kann ich ihn ja schon, als Nicht-Geübter macht die Vorstellung schon Angst, sich selbst katheterisieren zu müssen.
Er meint, er würde sich damit die Harnröhre verletzen, überhaupt macht er nicht den Eindruck, dass er selbst daran glaubt mit allem klar zu kommen.
Und das ist das Schlimmste daran, wenn er nicht selbst an sich glaubt, kann ihm das keiner abnehmen.
Und in diesem Punkt mach ich wieder den Ärzten den Vorwurf, hätten Sie ihm frühzeitig über die vielen Risiken aufgeklärt, wäre es jetzt nicht so weit gekommen.
Er war 3 Wochen in der Reha, auch dort wurde in der Abschlussberatung nie darauf hingewiesen, dass ein Alltag mit diesem Dauerkatheter ohne Infekte nicht möglich ist.