#2 von mipa » 16 Jan 2012 08:52
Hallo Reno
Nun, ich habe bis heute gute bis schlechte Erfahrungen gemacht mit meiner Inko. Ich brauche in der Nacht immer schon Windeln. Treibe viel Sport und bin viel unterwegs. Mein Liebesleben war eigendlich auch nie eingeschränkt durch die Windeln. Ich war und bin einfach immer sehr vorsichtig, wem ich mein kleines Problem anvertraue und darüber rede.
Mein bis heute einziges aber wirkliches, schlechtes Erlebnis: Ich lernte vor gut 13 Jahren eine junge Frau kennen, mit der ich bis vor einem Jahr zusammen war und eine ganz süsse Tochter habe. Vor ca. 4 Jahren heirateten wir auch und es machte wirklich nie den Anschein, dass meine Inko ein Problem für sie war. In ihrer Schwangerschaft hat sie sich aber ganz komischerweise von mir distanziert. Ich konnte sie kaum in den Arm nehmen geschweige intim sein. Wir leben ca. 4 Jahre wie Bruder und Schwester. Bis ich im Geschäft eine sehr nette Frau kennen lernte. Ich konnte bald sehr gut mit ihr über meine Sorgen in meiner Ehe reden und wir kamen uns sehr nahe. Ich versuchte auch auf anraten meiner Bekanntschfaft meine Ehe ^mit proffesioneller Beratung durch Paarterapie zu retten. Machte ein Termin ab und versuchte mit meiner damaligen Frau zu reden. Ich versuchte immer wieder mit ihr zu reden und wollte wissen, was an mir so falsch ist Ich bekam nie eine Antwort. Heute lebe ich getrennt von meiner Frau. Vor Gericht versuchte ich sie das alleinige Sorgerecht zu bekommen, da ich Windeln trage und dies dem Kind schadet. Ich wurde vor Gericht wegen meiner Inkontinenz blos gestellt. Durch das ich vor dem Gericht so offen über meine Inkontinenz reden konnte und das ich darum in der Nacht Windeln trage, auch oft beim Arzt war, half mir, dass wir bis heute nach wie vor das gemeinsame Sorgerecht haben.
Heute lebe ich ganz glücklich mit meiner Bekanntschaft aus dem Geschäft zusammen und wir geniessen immer die Zeit, wenn meine Tochter bei uns ist. Meine Tochter liebt sie auch und wir unternehmen sehr viel zu dritt.
Gerade durch diese Trennungsfase habe ich den Mut bekommen, offen in meinem engen Freundeskreis über meine Inkontinenz zu reden und erlebte wirkich zu meiner Überraschung nur positives. Alle standen zu mir und unterstützen uns. Wir redeten oft über das Problem mit der Inkontinenz. Alle fanden das es doch absolut normal ist, wenn man in der Situation Windeln trägt und das dies kein Grund ist.
Auch früher hatte ich eigendlich nie Probleme mit Beziehungen. Die Inkontinenz wurde in jeder Beziehung voll akzeptiert und mir dabei sogar geholfen. Ich würde eher sagen, die Beziehungen waren immer intensiver, da doch immer ein sehr grosses Vertrauen war.
Auch im Gesellschaftlichen oder im Sport oder Massenlager hatte ich bis heute nie etwas negatives erlebt.
Ich denke, es ist einfach sehr wichtig, wie man selber dazu steht, wehm man es anvertraut und wie offen man darüber reden kann und schlussendlich wie man selber ist. Wir als Person sollten doch wichtig sein für unser Freundeskreis!
Liebe Grüsse Michael