Hallo Miranda,
ich kann Thomas20 und Kalle da wirklich nur Recht geben.
Der allergrößte Teil Deiner Freunde und Bekannten wird es zur Kenntnis nehmen und dann vergessen.
Mach Dir doch bloß nicht selbst das Leben zur Hölle.
Überhaupt:
Was heißt “Outen” ( neudeutsch für “bekennen” )
Wir haben ein Gebrechen, welches man - angenehmerweise - nicht sofort sieht.
Aber deswegen ist es doch nicht erforderlich, seine ganze Kraft darauf zu verwenden, daß dies auch so bleibt.
Was sollen denn ein Spastiker oder ein an einem Down-Syndrom Leidender oder jemand mit einem anderen, sofort sichtbaren Gebrechen dazu sagen ? Ergo Leute, die sich gar nicht erst “outen” müssen.
Da geht es uns doch gold.
“Geoutet” hat sich Wowereit. Das fand ich mutig ( für einen Regierenden Bürgermeister )
Aber wir brauchen uns doch nicht zu “outen”. Wir haben doch nur ein - wenn auch teilweise unangenehmes - Gebrechen. Und das kann uns doch niemand verübeln....
Sieh mal, ich bin ein Kerl wie ein Baum. Und plötzlich pinkel ich mir in die Hose.
Wenn auch nach einer Operation. Und das mir als Egozentriker !!! Grauenhaft.
Meinst Du, ich hätte keinen Schock bekommen ?
Aber nur für einige Tage. Dann bin ich in meine Stammkneipe, unter Mitnahme einer Schultertasche mit den erforderlichen Untensilien.
Ich wurde gefragt, ob ich meine Butterbrote schon mitbringen würde.
War eine gute Gelegenheit : Ich hab die Tasche ausgepackt, die Vorlagen und Schlüpfer auf den Thresen gelegt und den Leuten gesagt, warum ich diese Sachen mithabe.
Allgemeines Entsetzen, dann Erstaunen, dann lebhafte Diskussion.
Wenn mich heuer jemand fragt, dann nicht, wie oft ich mir heute schon in die Hose gepinkelt habe, sondern nur noch, wie es mir geht.
Ich leg mich wieder hin
Eckhard