Hallo,
ist schon lange her, dass ich was geschrieben habe und das folgende Erlebnis ist auch schon ein paar Monate her, aber ich wollt's doch mal loswerden:
Mit viel Mut und Überwindung hatte ich's endlich geschafft, einen Arzt nach einem Rezept nach Hilfsmittel zu fragen. (Nicht, weil ich täglich drauf angewiesen bin und auch nicht hoffe, es mein Leben lang zu sein, aber für gewisse Situationen, wo ich weiss, dass ich immer Probleme habe; um endlich mal weniger Angst vor einem Unfall zu haben oder vielleicht auch einfach um zu testen, ob ohne Angst vielleicht auch gar kein Unfall mehr da ist,... Naja, tut aber jetzt eigentlich auch nichts zur Sache.)
Mit noch grössere Überwindung bin ich damit dann sogar in eine Apotheke.
Die gute Frau schaut mich entsetzt an und fragt, für wen das Rezept denn sei, für mich, das könnt' ja gar nicht sein. Hilfsmittel? Krankenkasse? Junge Leute? Das gibt's net. Für seeeeeeeeeeeehr alte Leute könne man da wohl evtl. drüber reden, aber alle andern? Ausserdem wären die Hilfsmittel alle so unkonfortabel und so deutlich sichtbar (usw.), das man das niemandem zumuten könne. Wenn sie mir also wirklich was holen sollte, dann ja sicher nur irgendwas ganz dünnes und feines, mehr braucht man als junger Mensch ja eh' nicht.
Ich hab's aufgegeben, zu diskutieren, ich war wie vor den Kopf gestossen. Diese Reaktion in einer Apotheke! Dass Hans Müller auf der Strasse nicht "weiss", dass es Inkontinenz gibt und dass das verbreitet ist, das mag ja sein - aber in einer Apotheke!
Wie auch immer, ich bin dann mit einem Päckchen Immodium wieder abgezogen, das ist war keine Lösung, macht das Leben aber kurzzeitig mal etwas friedlicher.
Aber ich kann's immernoch nicht glauben.
Dass Krankenkassen nicht zahlen, das ist eine Sache - aber alle ihre Ausführungen, dass es so was bei Jungen Leuten nicht gibt???????????
Tja, tut mir leid für euch, aber es gibt euch wohl alle nicht!
Martina
P.S. Das alles fand in Frankreich statt. Mir tun alle franz. Rollifahrer oder anderweitig inkontinente Leute verdammt leid. Hat jemand Infos darüber, wie das in Frankreich so i.a. ist? Zahlen Kassen wirklich nichts? Sind Inkontinente also wirklich dazu verdammt, daheim zu bleiben oder alles aus eigener Tasche zu zahlen? Kann ja fast nicht sein, oder?