Für viele Menschen mit Inkontinez ist der Harnverlust nicht nur ein praktisches,sondern vor allem ein psychisches Problem.Als Kind hat man den meisten von uns beigebracht ,daß es nicht anständig ist,"in die Hose " zu machen.Es werden die Begriffe sauber mit gut und unsauber mit schlecht verbunden.Daher fühlen sich die Betroffenen oft als Versager und schämen sich. Da Inkontinenz immer noch ein Tabuthema ist ist es wichtig darüber offen zu reden.Aus Angst vor peinlichen Situationen ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück.
Sie verzichten auf Sportliche Hobies und alle längeren Aktivitäten(Theater,Kino,Ausflüge,Feiern). Mit der Zeit kann das Versteckspielen zu einem ernsthaften psychischen Problem werden. Es scheint einfacher zu sein,zu Hause und in der Nähe der eigenen Toilette zu bleiben.Mann meidet allmählich jeglichen Kontakt nach außen,aber auch im engeren Freundes und Verwandtenkreis,anstatt dort Hilfe zu suchen. Häufig findet auch Rückzug vom Ehe oder Lebenspartner statt.Es kommt zur Ablehnung sexueller Kontakte , aus Schamgefühl vor möglichen Harnverlust.Der Rückzug vom kulturellen und gesellschaftlichen Leben führt so zwangsläufig zur sozialen und privaten Isolation,zu Depressionen und bei alleinlebende Menschen zur Vereinsamung. Wenn mann den Mut hat für ein klärendes Gespräch im familiären,freundes,bekannten und kollegenkreis hat mann das Verheimlichen bereits hinter sich gelassen, und damit einen wichtigen Schritt heraus aus der Isolation getan.Sie werden überrascht sein,wie viele Menschen von ähnlichen Problemen betroffen sind. Mit ein bißchen Planung und dem Gefühl der Sicherheit(Hilfsmittel)vor unliebsamen Überraschungen brauchen sie auf die meisten Unternehmungen und Aktivitätenn nicht zu verzichten.Indem sie offen über ihre Inkontinez sprechen, ersparen sie sich alle Schwierigkeiten, die damit verbunden waren,sie zu verbergen,und können die frei-
gewordene Energie darauf verwenden ,ihre Beschwerden zu bessern.
Auch Selbsthilfegruppen können eine große Hilfe sein.
Gruß Jens