Hallo alle miteinander,
vor einiger Zeit hatte ich eckhard versprochen, wie es mir in Bezug auf meine Bettnässerei im Urlaub so ergangen ist. Diesem Wunsch möchte ich gerne hier im Forum nachkommen, da diese Schilderung auch Anderen von Nutzen sein könnte.
Die von mir sonst verwendete Methode, waschbare Windeln mit entsprechender zusätzlicher Schutzhose zu verwenden, kam aus naheliegenden Gründen nicht in Frage. Ich hatte einfach keine Lust, während des Urlaubs auch noch waschen zu müssen.
Am Anfang stand die Frage, welches System ich nun während dieser Zeit verwenden sollte. Nach Recherchen hier im Forum fiel meine Wahl auf die Molicare Super Plus, da sie mir als Seiten- bzw. häufig auch Bauchschläfer am sinnvollsten erschien. Wie in einem weiteren Thread im Forum schon angemerkt, habe ich jedoch eine für die Größeneinteilung von Erwachsenenwindeln ungünstige Anatomie: Vom Bauchumfang würde die mittlere Größe vollkommen ausreichend sein, wenn ich sie denn sinnvoll um meine Oberschenkel bekommen würde. Die Größe Large reicht mir bis weit über den Bauchnabel und erscheint mir einfach nur riesig. Als zusätzlichen Schutz habe ich mir extra noch zwei passende, etwas engere Schutzhosen von Suprima besorgt (1249, Größe L) als ich sie sonst über Joschi/Kendall verwende.
Aber nun zu meinen eigentlichen Erfahrungen. Ich kam mir schon ein wenig komisch und beschämt vor, als ich meine Extratasche für die anstehenden Übernachtungen zusammen gepackt habe. Zuhause ist alles im Kleiderschrank, Tür zu und vergessen, aber den ganzen Berg auf einmal zu sehen, noch ein paar Slips zur Sicherheit extra dazu zu legen, damit man nicht im „warmen“ Italien auf einmal noch Windeln kaufen muss.... Es war schon eigenartig.
Eins stimmt auf jeden Fall: Bei weniger Stress geht es auch bei mir weniger oft ins Bett. Während der insgesamt fast 3 Wochen, die ich außer Haus war (14 Tage Italien und 4 Tage Messe in Frankfurt), ist mir das Bett im Urlaub dreimal und während meiner Messetage zweimal nass geworden. Aber meine Hilfsmittel haben nicht versagt! Es hat sehr gut funktioniert, es ist nichts ins Bett gegangen, wohl aber zweimal in die zusätzliche Schutzhose.
Der Inko-Slip war jeweils vorne komplett nass, so dass sich der Saugkörper auflöste und in den Schritt rutschte, ob nun im Laufe der Nacht im Schritt oder an der Seite die Windel undicht wurde, kann ich so nicht beurteilen. So gesehen habe ich wohl eine kluge Wahl mit einer im Prinzip zu großen Windel getroffen, so war ausreichend „Windel“ an dem Ort, an dem sie bei mir sein musste.
Vielmehr machte es mir zu schaffen, wenn ich vor dem Einschlafen oder manchmal, wenn ich doch wach geworden bin, noch mal raus musste. Bei den waschbaren ist es überhaupt kein Problem, eben runterziehen und fertig. Aber mit den Molicare ging es nicht so einfach: Das Aufmachen war meistens nicht so schwierig (auch wenn ich mir zwei von den Dingern kaputtgerissen habe), aber das anschließende Wiederanlegen ist dann doch nicht so einfach. Entweder trifft man die alten Klebestellen, dann kann man noch mal ein wenig korrigieren, oder man muss sie dann dalassen, wo sie gerade gelandet sind. Mitten in der Nacht im Halbschlaf ist die Trefferwahrscheinlichkeit bei mir nicht besonders hoch gewesen. Um den kleinen Mann seitlich herauszuziehen, war meistens nicht der Platz, bzw. der Slip nicht flexibel genug. Na ja, manchmal habe ich es dann einfach auch laufen lassen, auch wenn ich dann am nächsten Morgen mit einem schlechten Gewissen aufgestanden bin.
Quintessenz dieser Erfahrungen ist, dass ich mit waschbaren Windeln besser klar komme und dass ich mit der Molicare mit den beschriebenen Einschränkungen sicher versorgt bin. Ich für meinen Teil bin froh wieder zuhause zu sein, auch wenn es ärgerlich war, sofort nach der ersten Nacht die Waschmaschine anschmeißen zu müssen.
Herzlichen Gruß an alle
Sirius
PS: In Italien findet man zumindest einfachere Inkontinenzslips in fast jedem Supermarkt. In größeren Märkten vor den Stadttoren hat man sogar manchmal die Auswahl aus mehreren Produkten. Dort wird also wohl ein wenig offener mit dem Tabu umgegangen.