Aufgrund eines Aktuellen Gespräches zum Thema Schwerbehinderung habe ich diesen Artikel gefunden.
Weniger Jobs für Behinderte
Von ALEXANDRA FLESKES
Es liegt auf der Hand: Wenn schon die Arbeitsmarktsituation für die „normalen“ Arbeitslosen schwierig ist, dann bietet sie den Menschen mit Schwerbehinderung derzeit noch weniger Chancen. Die blanken Zahlen, die das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) gestern in Köln vorlegte, belegen das. Von Oktober 2002 bis April 2003 stieg die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen im Rheinland um 10,5 Prozent auf die Zahl von 21 843. In Nordrhein-Westfalen lag der Anstieg bei 11,5 Prozent auf 44 596 Menschen.
„Diese Entwicklung hängt vor allem mit der allgemein schlechten wirtschaftlichen Lage zusammen und nicht mit einer geminderten Leistungsfähigkeit schwerbehinderter Menschen“, betont LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache.
Das LVR-Amt ist zuständig, wenn es um die Förderung Schwerbehinderter und die Beratung der Unternehmen geht. Und es nimmt Geld ein, wenn Betriebe ihrer Beschäftigungspflicht nicht nachkommen. „Eine Firma, die mehr als 20 Angestellte hat, muss mindestens fünf Prozent schwerbehinderte Angestellte beschäftigen“, sagt Martina Hoffmann-Badache. Tun sie dies nicht, müssen sie laut Schwerbehindertengesetz eine Ausgleichsabgabe zahlen - „sich freikaufen“, wie die Sozialreferentin es bewusst bezeichnet. Dadurch nahm das Integrationsamt im vergangenen Jahr 52 Millionen Euro ein, die vor allem in technische Aus- und Umrüstung von Arbeitsplätzen Schwerbehinderter gesteckt wurden. „Wir bauen zum Beispiel unterfahrbare Schreibtische für Rollstuhlfahrer ein, besorgen Kommunikationsgeräte für Gehörlose oder Sehhilfen für Sehbehinderte“, sagt Dr. Helga Seel, Leiterin des Integrationsamt.
Sie und ihre Mitstreiter wollen mit ihrer Arbeit auch dem Vorurteil entgegen treten, dass Behinderte grundsätzlich weniger belastbar und häufiger krank seien als „normale“ Beschäftigte. „Bei den Unternehmen herrscht eine Mischung aus Unkenntnis und Unsicherheit, wenn es darum geht, behinderte Arbeitnehmer einzustellen“, sagt Dr. Helga Seel, Leiterin des Integrationsamtes des LVR. „Dabei sind diese Menschen häufig deutlich leistungsfähiger und motivierter und identfizieren sich besonders stark mit ihrem Arbeitgeber“, appelliert sie an die Unternehmen.
Gruss
Matti