Hallo Leute,
ich habe folgendes Problem: Ich leide seit ca. 15 Jahren unter einer Doppelinkontinenz. Erstmals aufgetreten ist sie im Heilungsverlauf einer Darmpolypen, Fisur und Tromboseextraktion im Bundeswehrkrankenhaus. Damals zur BW-Zeit wurde das Ganz heruntergespielt. Unter dem Motto: "Das ist normal und wird schon wieder", bin ich leider erst wieder lange Zeit nach der OP und Bundeswehrzeit zu einem Arzt gegangen. Der Scharm und die Peinlichkeit der Folgen ansich, hat mich als junger Mensch davon abgehalten. Ein riesen Fehler wie ich Heute weis! Lange Rede, kurzer Sinn: Nach langen Jahren der Odyssee (Untersuchungen, Ärtztebesuche, Kuraufenthalte etc.) , wurde stets das gleiche Ergebnis erzielt. - Keine organische Ursache an der Blase oder dem Enddarm feststellbar ! - Das Problem des ständigen Urinverlustes und der Verlust der Fähigkeit im Fall des Müssens den Stuhl halten zu können, wurden auf eine psychosomatische Sache geschoben. Nach einer 6 wöchigen Abklärung in einer LVA Rehaeinrichtung 1998, wurde mir ein GdB von 20% zuerkannt !? Ich hatte zwar damals sofort Einspruch eingelegt, aber nichts erreicht. Da der endgültige Krankheitsverlauf nicht absehbar war, wurde mir die Möglichkeit eines Verschlechterungsantrages genannt. Allerdings hatte ich die Faxen dicke ständig als Hypochonder abgestempelt zu werden und habe mein Leben versucht ohne ärztlichen Beistand in dieser Sache zu organisieren! Die Möglichkeiten mit Windelslips u.a die Angelegenheit in der Öffentlichkeit so diskret wie möglich zu halten, ist mir in der Vergangenheit soweit auch gut gelungen. Die Einschränkungen aber zu einem normalen Leben sind eben noch täglich merkbar. Meine Krankheit zwingt mich 2-3 mal am Tage zum Windelwechsel, was von allem das größte organisatorische Problem darstellt. Im Sommer kommt dann noch hinzu, dass ich durch das Wundsein und Auschläge im Windelbereich Tage habe, an denen ich kaum noch vernünftig laufen kann. Und so wird es wohl auch diesen Sommer wieder sein, mit einem kleinem Unterschied: Mein Arbeitsumfeld wurde so umstrukturiert, dass ich nun täglich 8 und mehr Stunden beim Kunden verbringen muss !? Und wie soll ich das "Windeltechnisch" organisieren !? Ich bin Unternehmensberater und verbringe ca 80% meiner Tätigkeit nun in Meetings in Chefetagen im In- und Ausland! Wie soll das gehen !? Die letzten 6 Wochen haben gezeigt, dass das fast unmöglich ist. Erste Peinlichkeiten haben sich schon eingestellt ! Nun überlege ich evtl. die Rente oder Teilrente zu beantragen. Meine Ärztin meint dazu allerdings, ich sollte zunächst einen Verschlechterungsantrag beim Versorgungsamt stellen um mein GdB neu feststellen zu lassen. Das hätte zwar ansich nichts mit dem Rentenantrag zu tun, wäre aber trotzdem für den Antrag hilfreich. Um den Antrag stellen zu können, ist aber eine erneute Abklärung des Gesundheitszustandes notwendig, was bedeutet, das ich wieder die Rundreise zu allen Fachärzten antreten kann. Ich habe schon jetzt die totale Panik vor der Blasen- und Darmspiegelung, wohl mit dem Wissen, dass wieder das Gleich wie immer dabei heraus kommt: "Alles OK - Ich kann nichts finden" ! Alle anderen und erst kürzlich durchgeführten Untersuchungen wie MRT,CT, Nervenwasseruntersuchungen haben auch nichts gezeigt. Also nun meine Frage: Wie soll ich das angehen !? Soll ich lieber gleich den GdB aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung stellen, obwohl die Probleme wo anders liegen ? Was muss ich beachten ? Wer kann helfen ? Meine Ärzte und die Berater der LVA haben sind hier wohl total überfordert !