Nach der Diagnose Stuhlinkontinenz wurde mir nun ein physiotherapeutisches Beckenbodentraining verschrieben. Wenn das nichts bringt, sollte man es mit der sakralen Nervenstimulation versuchen.
Ich habe eine leichte Stuhlinkontinenz (laut Arzt irgendwo zwischen Grad I und II), vermutlich wegen eines von Natur aus recht schwächlich angelegten Kontinenzapperats. (Bin mit Analatresie geboren, hatte jedoch als Kind nicht wirklich Probleme). Nun ist es aber so, dass ich schon seit einigen Monaten selbst Beckenbodentraining mache. Ich hatte zunächst auch das Gefühl, dass sich eine leichte Verbesserung eingestellt hat. Dann gibt es wieder Momente, in denen es gar nicht funktioniert. Außerdem stelle ich diese Verbesserung nur bei meiner Dranginkontinenz fest, also dass ich, wenn ich muss, den Stuhl oder Blähungen etwas länger/besser zurückhalten kann als vorher. Ich habe aber zusätzlich zu dieser das Problem, dass häufig Schleim aus meinem After austritt, ohne dass ich dies bemerken würde oder kontrollieren könnte. Mein Arzt meinte, dass auch dies ein Zeichen von "Undichtigkeit" ist. Da ich das aber ja nicht bemerke, kann ich ja nicht bewusst den Beckenboden anspannen, um dem entgegenzuwirken. Außerdem denke ich, dass der Schleim dann spätestens austreten würde, wenn ich den Beckenboden wieder entspanne. Ich müsste also im Umkehrschluss dauerhaft mit angespanntem Beckenboden herumlaufen, was von dem, was ich so gelesen habe, für dessen Stärkung auch nicht förderlich ist.
Wie ist das bei euch, hat da jemand Erfahrungen? Hat Beckenbodentraining euch eine Besserung gebracht und wenn ja, auch für die "unbewussten" Teile der Inkontinenz, oder nur bei Drang?
Dann die nächste Frage: Wenn das BBT nichts bringt, haltet ihr die Sakrale Nervenstimulation für sinnvoll? Habt ihr damit Erfahrungen gemacht?
Für mich ist das ganze Thema noch ziemlich neu, verzeiht mir die ganzen Fragen. Mir haben nun schon zwei Ärzte gesagt, dass ich halt mit meiner Anatomie einfach "Pech gehabt" habe und man möglicherweise nichts machen kann. Ich kann das nicht so richtig glauben, man sollte meinen unsere moderne Medizin ist schon so weit. Vor allem, weil meine Beschwerden auf jeden Fall stärker sind als früher. Wenn sich also etwas zum negativen verändern kann sollte es doch auch andersrum funktionieren oder? Was sind so eure Erfahrungen? Was hat euch geholfen?
Liebe Grüße eure Ankertie
