Guten Tag.
Ich bin mir nicht sicher, ob mein Problem in dieses Forum gehört, möchte es aber dennoch schildern, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand die Symptome kennt und mir weiterhelfen kann.
Seit Ende 2002 habe ich in unregelmässigen Abständen Probleme beim Wasserlassen. Obwohl ich Harndrag habe, will sich die Blase einfach nicht entleeren. Ich spüre zwar, wie sich die Blasenwandmuskulatur zusammenzieht, der Schliessmuskel bleibt aber geschlossen als ob er verkrampft ist. Das ist etwa das Gefühl, wie wenn man den Harn gewaltsam zurückhalten muss. Ich empfinde dabei einen grossen, schmerzhaften Druck auf den Schliessmuskel, und kann die Blockade nur teilweise durch mehrere Minuten körperliche Entspannung lösen. Dann kann ich die Blase zumindest teilweise entleeren, so dass mir das eine gewisse Erleichterung bringt. Da die Blase dabei aber nie ganz leer wird, wiederholt sich das gleiche Spiel regelmässig nach ein bis zwei Stunden. Das dauert zwischen ein, zwei Tagen und maximal zwei Wochen an, und danach bin ich dann wieder mehrere Wochen völlig beschwerdefrei. Die häufigen Toilettengänge sind dabei schon lästig genug, aber das grössere Problem ist, dass sich die Blockade zwischendurch immer mal wieder von selbst löst und dann der genau umgekehrte Effekt eintritt. Das kündigt sich zunächst durch nachlassenden Harndrang und später durch leichtes Tröpfeln an. Einige Minuten nach dem Tröpfeln entleert sich jedoch die Blase völlig unkontrolliert. Am Tage bleibt mir dabei immer noch genug Zeit, um zur Toilette zu gehen. Nachts jedoch, wenn ich durch die häufigen Toilettengänge sowieso nicht richtig schlafen kann, führt das Nachlassen des Harndranges meist zum lang ersehnten Tiefschlaf. Und die Folge davon ist dann sehr häufig ein nasses Bett.
Mein Hausärztin hat mich schon zu zwei unterschiedlichen Urologen überwiesen. Nach eingehenden und langwierigen Untersuchungen mit Blasenspiegelungen, Kontrastaufnahmen, Flow-Messungen und etlichen Ultraschalldiagnosen konnten sie aber auch nur eine erhöhte Restharnmenge, aber keine organischen Ursachen feststellen. Danach musste ich mehrmals zu einem Neurologen und einem Psychologen, um ggf. eine Ursache im Nervensystem zu finden, aber auch dort war die Diagnose negativ.
Nun sind die Untersuchungen seit fast einem Jahr abgeschlossen und ich weiss nicht mehr, was ich noch machen soll. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mich die Ärzte als "hoffnugslosen Fall" betrachten und keine weiteren Untersuchungen machen wollen oder können. Ich habe als Einziges die Diagnose "sporadische Überlaufinkontinenz als Folge einer erhöhten Restharnmenge", aber keine Erkenntnisse über die Ursache der Harnverhaltungen, geschweige denn ein Mittel dagegen.
Gegen das nächtliche Einnässen hat mir meine Ärztin nun auch noch Windeln verordnet, aber die möchte ich nicht verwenden, weil ich die Gefahr sehe, mich daran zu gewöhnen, und dann ständig darauf angewiesen zu sein.
Ich will noch erwähnen, dass ich vor etwa 5 Jahren Nierensteine hatte, die aber ohne ärztlichen Eingriff herausgespült wurden. Laut Urologen hat meine Harnverhaltung jedoch nichts mit den Steinen zu tun.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Hinweise zu den Ursachen geben oder andere Untersuchungsmöglichkeiten empfehlen?
Ich bin für jeden Tipp dankbar, auch wenn er nur mittelbar etwas damit zu tun hat.
Mit freundlichen Grüssen
- Thomas