#4 von Regenmacher » 09 Mär 2005 19:16
Liebe Luna!
Vorweg möchte ich betonen, es spielt letztlich keine Rolle in Sachen Schuld, ob die Inkontinenz physisch oder psychisch ist.
In den letzten Jahren habe ich zunehmend bemerkt, daß trotz intensiver und hochtechnischer Untersuchungsmethoden viel zu oft kein klares Ergebnis herauskommt. Und dann wird vom Arzt gerne die Schuld auf die Psyche statt auf die eigene Unfähigkeit gelenkt.
Nichts desto trotz kann es natürlich auch psychische Ursachen geben. An der äußerlichen Behandlung der Inkontinenz durch geeignete Schutzmaßnahmen oder Verhaltensweisen ändert das natürlich erst mal nichts. Wenn es läuft, wird es so oder so nass. Wieso und warum deine Psyche unter Umständen dem Druck nicht gewachsen ist, daß kann ich natürlich nicht beurteilen. Hier wäre der Ganz zu einem Psychiater/Psychologen sicher der bessere Weg.
Trotzdem noch einmal mit Nachdruck. Wenn deine bisherigen Ärzte dir keine geeignete Antwort geben konnten, dann suche dir den nächsten Arzt. Ich selbst habe auf dem Weg meiner Diagnose der Narkolepsie 13 Jahre und über 30 Ärzte verschlissen, bis endlich die richtige Diagnose gefunden wurde und mittlerweile eine Behandlung erfolgt. Du siehst - du bist nicht die Einzige, die unter unfähigen oder überarbeiteten Ärzten zu leiden hat.
Eventuell hilft es dir auch schon, einfach mal dem Stress des Alltags zu entfliehen und etwas Pause zu machen oder einfach kürzer zu treten. Lerne, "Nein" zu sagen und nur noch Dinge zu tun, die dir gut tun. Das sollte eigentlich in jedem Leben so sein, aber gerade, wenn der Körper krank ist, sollte man einen Ausgleich schaffen!
Obwohl meine Inkontinenz auf einem Nervenschaden beruht, konnte ich durch die Behandlung der Narkolepsie und der Wegnahme eines großen Problems Fortschritte in Bezug auf meine Inkontinenz machen. Ich erlebe jetzt Tage, in denen ich oft gänzlich ohne Hilfsmittel auskomme - ein beachtliches Stück Freiheit!!!
Gruß Marco
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