Hallo, luna,
hier ein Beitrag, den ich gerade gefunden habe.
Vielleicht hilft es Dir ja, wenn Du dich einmal an diesen Arzt wendest.
Drastische Reduktion der Inkontinenzereignisse durch Duloxetin
15.04.2005 - SUHL (MedCon) – Über praktische Fragen in der Behandlung der Belastungsinkontinenz sprachen die Urologischen Nachrichten mit dem Niedergelassenen Dr. Thomas Hagemeier
Hagemeier ist niedergelassener Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Suhl und behandelt seit 20 Jahren Frauen mit Belastungsinkontinenz. Der Schwerpunkt der gynäkologischen Doppelpraxis ist die Diagnostik und Therapie der weiblichen Harninkontinenz. Die Praxis ist ein offizielles Beratungszentrum der Deutschen Kontinenzgesellschaft.
Gemeinsam mit dem Klinikum Suhl wurde ein
Beckenbodenzentrum etabliert. Dr. Hagemeier berichtet, wie er bei der Therapie der Belastungsinkontinenz in der Praxis vorgeht.
Frage:
Wie wirken sich die Symptome einer Belastungsinkontinenz auf das Leben der betroffenen Frauen aus?
Hagemeier: Die Frauen sind durch ihre Erkrankung psychisch oft stark belastet. Frauen mit Symptomen der Belastungsinkontinenz fühlen sich oft unsauber, und das daraus resultierende Schamgefühl kann zum Teil sogar in die soziale Isolation führen.
Frage:
Wie sprechen Sie das Thema in Ihrer Praxis an?
Hagemeier: Unser Tipp ist, die Frauen offensiv darauf anzusprechen, ob es Probleme beim Wasserlassen oder Wasserhalten gibt und in welchen Situationen das passiert. Wichtig ist es, sich dabei in verständlichen Worten auszudrücken.
Frage:
Wie therapieren Sie Frauen mit Belastungsinkontinenz?
Hagemeier: Der Patientin werden zunächst objektiv die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten mit den jeweiligen Erfolgs- und Komplikationsraten aufgezeigt. Dann wird gemeinsam mit ihr entschieden, welche Therapie die für sie geeignetste ist. Wir wenden physiotherapeutische Maßnahmen an wie Beckenbodentraining, Fem-Konen oder Schwellstrombehandlung der Blase. Darüber hinaus bieten wir operative Maßnahmen an. Hierbei stehen die verschiedenen Bandtechniken im Vordergrund und seit geraumer Zeit auch die Bulking-Techniken. Seit kurzem steht uns nun mit dem Wirkstoff Duloxetin auch erstmals eine spezifische medikamentöse Behandlung zur Verfügung, die eine Tonisierung des Schließmuskels zum Ziel hat. Nicht zu vergessen ist die Gabe von Östrogenen bei atrophen Schleimhautverhältnissen.
Frage:
Was bedeutet es für die therapeutische Praxis, nun erstmals eine medikamentöse Therapie zur Verfügung zu haben?
Hagemeier: Uns Ärzten steht damit eine größere Palette an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Patientin individuell zu therapieren. Der Wirkstoff kann zur Behandlung von Patientinnen mit mittelschwerer bis schwerer Belastungsinkontinenz verwendet werden. Ich habe den Eindruck, dass Patientinnen mit relativ hohem Schweregrad und dem daraus resultierenden Leidensdruck am meisten profitieren.
Frage:
Welche Erfahrungen haben Sie mit der neuen Therapie gesammelt?
Hagemeier: Inzwischen haben wir zirka 95 Patientinnen mit dieser Therapie behandelt. Die Reduktion der Inkontinenzereignisse ist drastisch und macht sich auch in einem deutlich verringerten Einlagenverbrauch bemerkbar. Die Responderrate scheint mir sogar höher zu sein als in den Studien angegeben – aber vielleicht ist dies auch auf unsere sehr differenzierte Diagnostik zurückzuführen.
Frage:
Wie gehen Sie in Ihrer Praxis bei der Therapie mit Duloxetin vor?
Hagemeier: Am Anfang steht eine sorgfältige Diagnostik einschließlich der urodynamischen Untersuchungen. Als zweites ist Patientenaufklärung wichtig. Ich kläre die Patientin vorher auch über die häufigsten Nebenwirkungen auf. Übelkeit kommt als Nebenwirkung vor, die jedoch in der Regel vorübergehend ist, des weiteren gelegentlich Schlaflosigkeit und Obstipation. Bislang hat keine unserer Patientinnen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen. Zirka sechs bis acht Wochen nach Therapiebeginn vereinbaren wir einen zweiten Termin, um über die Wirkung, eventuell aufgetretene Nebenwirkungen und den weiteren Verlauf der Therapie zu sprechen.
Frage:
Was ist der größte Nutzen für die Patientinnen?
Hagemeier: Einige Patientinnen sind sogar komplett trocken – das hatte ich nicht erwartet. Zum Beispiel erinnere ich mich an eine Patientin, die nach sechs Wochen Therapie freudestrahlend zu mir in die Praxis kam mit den Worten: „Ich bin trocken“. Die Patientinnen haben weniger Hautirritationen, weniger Entzündungen im Genitalbereich – der Leidensdruck insgesamt wird wesentlich reduziert.
Dr. Thomas Hagemeier
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Suhl
( Quelle: Urologische Nachrichten vom 15.04.05 )
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Eckhard