Seit Anfang des Jahres leide ich an Harninkontinenz. Das Symptom ist eine häufig feuchte Unterhose. Ich verspüre dabei keinen besonderen Harndrang - es passiert halt einfach. Besonders im Sitzen, speziell wenn ich mich konzentriere - z.B. bei der Arbeit. Es passiert auch bei fast leerer Blase, sogar kurz nach einer Blasenentleerung.
Ich war beim Urlogen. Der hat sein ganzes diagnostisches Arsenal auf mich los gelassen. Ultraschall, Urinproben, Abstriche, Prostata abtasten, Röntgen und schließlich Blasenspiegelung. Ergebnis: Eine Harnröhrenverengung im Bereich der Prostata, die aber nicht auf eine vergrößerte Prostata zurückzuführen ist. Kein Restharn, gute Blasenentleerung. Harmlos. Vor lauter Untersuchen hat der Urologe letztlich das eigentliche Problem aus dem Auge verloren - die Inkontinez nämlich. Auf Nachfragen meinte er dann, daß durch die Harnröhrenverengung kleine Mengen Harn in der Harnröhre zurückbleiben, die dann später unkontrolliert "abtropfen". Er hat mir eine Art "Auswringtechnik" gezeigt und einen alpha Blocker verschrieben. Toll, der alpha Blocker. Einfach auf's Klo gehen und schupp ist die Blase leer, das war ein tolles, neues Erlebnis für mich. Nur - die Hose war trotzdem immer wieder feucht.
War dann beim Hausartzt. Der hat's mit chinesischen Heilkräutern versucht. Das hat geholfen - nicht 100%ig, aber doch sehr deutlich. Leider nur so lage wie ich den entsprechenden Kräutertee regelmäßig 3 mal täglich trinke. Sobald der aufgebraucht ist sind die Probleme wieder da. Nun empfiehlt er mir Homöopathie und schickt mich zu einem entsprechenden Spezialisten..
Meine Symptome scheinen mir so gar nicht in eines der üblichen Krankheitsbilder zu passen. Drang IK kommt der Sache am nächsten, aber die Probleme treten auch bei ziemlich leerer Blase auf. Toilettentraining hilft nicht - ich kann 2 mal die Stunde hinrennen und mir "was rausdrücken" - das Problem bleibt. Ich kann viel trinken (3-4 Liter am Tag) oder wenig (1-2 Liter) - das macht kaum einen Unterschied. Erstaunlich: Im Stehen oder Liegen sind mir noch keine Probleme aufgefallen, insbesondere Nachts bleibt alles trocken.
Meine Fragen nun: Kennt jemand diese spezielle Situation? Und - was kann ich tun? Helfen wirklich nur alternative Methoden weiter? Oder hat die Schulmedizin noch etwas in petto?