Hallo Hans,
also wenn bei dir die Feinmotorik zu sehr beeinträchtigt ist, dann ist es natürlich etwas schwierig, die Irrigation durchzuführen. Hier würde es auf einen Versuch ankommen, ob du wirklich das Darmrohr selber einführen könntest. Wenn ja, dann ist es nur eine Sache der Übung.
Als Alternative könnte ich mir auch Vorstellen, daß du es mit Abführzäpfchen (z.B. Dulcolax®) und Analtampons versuchst. Diese Tampons werden nach der Darmentleerung in den Darm eingeführt und dichten den After von inner her ab. Die Handhabung ist in etwa die Selbe, wie wenn du dir ein Zäpfchen einführst. Du bekommst die Analtampons in verschiedenen Größen, um die für dich geeignete Größe zu finden. Von der Firma
Medsse gibt es so Probesets, die dir dein Arzt verschreiben kann. Wenn du die richtige Größe gefunden hast, dann lässt du dir ein Rezept darüber ausstellen und bekommst diese Tampons direkt vom Hersteller. Es erfordert schon etwas Gewöhnung, da diese Analtampons am Anfang doch sehr unangenehm zu Tragen sind. Du hast dann immer das Gefühl zur Toilette zu müssen, aber nach 2 bis 3 Wochen hat sich dein Darm in der Regel an den Fremdkörper gewöhnt. Auf die Homepage der Firma kommst du, wenn du unten auf das Wechselbanner klickst, wenn Medsse angezeigt wird.
Ja das mit der "Tabuisierung" ist immer noch ein Problem in unserer Gesellschaft und genau da wollen wir mit dem Verein und der Homepage ansetzen. Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren zunehmend an die Öffentlichkeit gehen und so versuchen, das Thema Inkontinenz "Gesellschaftsfähig" zu machen. Es ist ein weiter und steiniger Weg dort hin, aber ich denke, wir werden es schaffen. Erste Ansätze sind schon geschaft, denn durch unsere Kontakte zu den großen Herstellern von Hilfsmitteln sind diese jetzt darauf Aufmerksam geworden, daß auch sehr viele junge Menschen von Inkontinenz betroffen sind, die noch voll im Berufsleben stehen. Die Entwicklung neuer Produkte geht daher auch stärker auf die Bedürfnisse mobiler Personen ein. Das kannst du jetzt schon an der Werbung im Fernsehn erkennen, daß die Hersteller nun auch junge Menschen zeigen, die solche Hilfsmittel verwenden.
Gruß Helmut