#10 von Lichtblitz65 » 08 Nov 2008 20:00
Ich habe am 21. März 2008 berichtet, daß ich versuche, den Beschwerden mit Beckenbodentraining beizukommen.
Ich wusste, daß unser Körper durch Training nicht nur gestärkt, sondern auch, daß die Steuerung sonst unwillkürlicher körperlicher Prozesse durch Übung beeinflusst werden kann. Zwischendurch las ich in dem jeweils mittwochs erscheinenden sehr informativen wissenschaftlichen Teil der FAZ, daß es von einem Schlaganfall Betroffenen möglich ist, durch Übungen die Steuerung zuvor bewegungsunfähiger Extremitäten „umzuprogrammieren“ bzw. Nerven dafür zu reorganisieren (ich gebe sinngemäß wieder, ohne mich dafür zu verbürgen)..
Ich habe also abends 30 / 40 Minuten lang Beckenbodentraining betrieben. Das hat mit dem Training der Bauchmuskulatur wenig oder nur bedingt zu tun. Beckenboden ist der Bereich der Muskulatur, der den Bauchbereich nach unten abschließt und ihn so daran hindert, tiefer nach unten zu sinken aber auch dabei hilft, die Darm-, Harn- und Genitalöffnungen zu verschließen oder freizugeben. Zur Vertiefung habe ich eine ältere Ausgabe von Betina Cantieni (Tigerfeeling) gelesen (es gibt auch andere Veröffentlichungen, ganz wichtig: Moshe´ Feldenkrais „Bewusstheit durch Bewegung, nicht nur den betr. Passus lesen, sondern das ganze Buch). Cantieni schreibt sehr enthusiastisch und man ist leicht geneigt ihre Schreibe als großsprecherische Spinnerei abzutun.
ABER Cantieni HAT RECHT. Ich weiß nun nicht, was sie in einer neueren Ausgabe schreibt. Am besten ist, man läßt sich von einem versierten Krankengymnasten einweisen und gönnt ihm das Geld, wenn er sein Handwerk versteht und es hilft.
Nur, wer ist schon versiert, meistens kennen sie Kontinenztraining nur im Zusammenhang mit Rückbildungsgymnastik für Mütter, und das ist weitaus zuwenig.
Fairerweise muß ich erwähnen, daß ich sportlich sehr aktiv bin und deshalb Bewegungsabläufe und auch körperliche Prozesse einigermaßen zutreffend beurteilen kann.
Jedenfalls habe ich meine Übungen (u.a. Feldenkrais-Uhr) etwa 4 Monate durchgehalten, danach habe ich nachgelassen, denn meine Beschwerden waren um etwa 80 % reduziert, so daß ich damit passabel fertig werden konnte. Nach einiger Zeit der Nachlässigkeit traten die „Malheurs“ aber wieder stärker auf, immer dann, wenn ich die morgendliche Toilette nicht so genau genommen oder wenn ich mich beim Sport oder im Garten extrem bewegt habe.
Ich habe deshalb vor 5 Wochen wieder mit den Übungen angefangen und bin mit dem Erfolg jetzt wieder sehr zufrieden
Mir hilft diese Therapie und ich denke, anderen auch. Und wenn nicht nicht zu 100 %, --- 60, 70 oder 80 % Besserung sind auch sehr viel. Wer keinen Erfolg damit hat,
- macht es falsch bzw. versteht die Übungen nicht,
- will zu schnell zu viel,
- oder lehnt es ab, weil er sowieso alles besser weiß.