Nun ja, Jürgen,
ein Bericht aus der FAZ mit dem Schlusswort der Herstellerfirma, welches Angst verbreiten soll.
Dies ist verständlich, denn die Firma will ja schliesslich an dem Produkt verdienen, auch wenn die Forschungsgelder bei Weitem nicht den Rahmen hatten, den diese Firma gern verbreitet.
Nicht verständlich ist allerdings, dass die FAZ so einseitig berichtet und dem geneigten Leser unterschlägt, warum die Einordnung dieses Medikamentes in den Erstattungskatalog von dem Bundesausschuss abgelehnt wurde.
In Deutschland gibt es seit dem 01. September 2004 ein unabhängiges Institut namens "IQWiG", welches den Nutzen von neuen Medikamenten untersucht.
Die Untersuchungen dieses Institutes zeigten, dass das neue "Insulinanaloga" dem normalen Insulin ( Humaninsulin ) in keiner Weise überlegen ist und sogar im Verdacht steht, langfristig krebsfördernd zu sein. Aber es ist zwischen 30% und 60% teurer !!
Die URL des Institutes findest Du hier :
www.iqwig.de/ueber-uns.21.html
Natürlich laufen die Arzneimittelhersteller dagegen Sturm.
Das Institut mit seinem Leiter Prof. Dr. med. Peter T. Sawicki wird von der Medikamentenmafia stark angefeindet.
Man schreckt ja nicht einmal vor erfundenen ( !! ) Veröffentlichungen über sexuelle oder politische Neigungen verschiedener Institutsmitglieder zurück.
Im Fokus steht hier natürlich Prof. Sawicki, welchen man schon mit übelsten Methoden zur Aufgabe zwingen wollte......
Wenn das Gesundheitsministerium den Bericht des Institutes absegnet, wird es der Medikamentenmafia zukünftig nicht mehr so einfach gemacht, ein bereits seit Jahren erprobtes Medikament - kurz vor Ende der Patentfrist - etwas zu ändern, dies neu anzumelden und gleichzeitig mit einem höheren Preis in den Markt zu drücken.
Die Wirkung des Medikamentes wird dadurch ja keineswegs verbessert.
Und es sollte auch in unser aller Interesse liegen, wenn auf diese Art verhindert wird, dass zu den 80.000 Medikamenten, welche bei uns verschrieben werden und von denen 60.000 Medikamente die gleiche Wirkung haben ( wir kämen ergo locker mit 20.000 unterschiedlichen Medikamenten aus ), dass zu diesen 80.000 Medikamenten immer noch welche hinzukommen, die als "neu" betitelt und daher teurer verkauft werden, obwohl sie keinerlei Vorteile gegenüber dem "alten", vorhandenen Medikament nachweisen.
Und die FAZ verschweigt auch schamhaft, dass keineswegs alle Patientenverbände ihren Protest bekräftigen.
Dies tun nur diejenigen Verbände, welche von den Arzneimittelherstellern massiv gesponsort werden !!
Unabhängige Verbände schreiben auf ihren Seiten ganz neutral über die Ablehnung des Insulinanaloga.
So schreibt z.B. das unabhängige Diabetis-Portal "diabsite" (
www.diabsite.de ) am 16.02.2006 Folgendes :
Überlegenheit kurzwirksamer Insulinanaloga ist bei Diabetes Typ 2 nicht belegt
Systematische Analyse von Langzeitstudien erbringt keinen Nachweis für einen patientenrelevanten Zusatznutzen gegenüber Humaninsulin.
Qualität der vorhandenen Studien ist nicht zufriedenstellend
Frage nach erhöhtem Krebsrisiko bleibt unbeantwortet
Derzeit existieren keine überzeugenden Belege für eine Überlegenheit kurzwirksamer Insulinanaloga gegenüber Humaninsulin bei der Behandlung des Typ 2 Diabetes mellitus. Die Aussagekraft und das Design bisheriger Studien ist unzureichend und lässt Rückschlüsse auf patientenrelevante Therapieziele, wie die Reduktion diabetischer Folgekomplikationen oder die Gesamtsterblichkeit, nicht zu. Die Frage, ob sie womöglich in der Langzeitanwendung Krebs fördernd sein könnten, bleibt unbeantwortet. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), den die Kölner Wissenschaftler am 15.12.2005 vorgelegt haben.
Die Literaturbewertung der Forscher erfolgte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Ziel der vorgelegten Untersuchung ist die Nutzenbewertung einer mindestens halbjährlichen Behandlung mit einem kurzwirksamen Insulinanalogon im Vergleich zu einer Behandlung mit kurzwirksamem Humaninsulin (Normalinsulin). In der IQWiG-Übersichtsstudie wurden hierbei alle in Deutschland zugelassenen, kurzwirksamen Insulinanaloga-Präparate untersucht. Diese sind: Insulin Aspart, Insulin Glulisin und Insulin Lispro.
Bei der vom IQWiG durchgeführten Übersichtsstudie ergab sich für keine der untersuchten Behandlungsoptionen ein eindeutiger Vorteil. Dies gilt für die Zielkriterien "Krankheitshäufigkeit" und "Sterblichkeit" sowie für sonstige Aspekte des patientenrelevanten Nutzens wie z.B. "Rate schwerwiegender Hypoglykämien", "Lebensqualität" und "Therapiezufriedenheit". Für alle kurzwirksamen Insulinanaloga gilt, dass ihr Zusatznutzen gegenüber Humaninsulin nicht belegt ist. "Weder unsere Recherche noch die Hersteller der Insulinanaloga haben einen Beleg für einen Zusatznutzen erbracht", erklärt Institutsleiter Prof. Peter Sawicki.
Im Verlauf der Informationsbeschaffung und -bewertung, bei der auch externe Sachverständige eingebunden wurden, konnten insgesamt sieben relevante Studien identifiziert werden. Die Berichtsqualität der öffentlich zugänglichen Publikationen wurde als generell unzureichend eingeschätzt. Die Studien waren darüber hinaus auf Grund des durchweg offenen Studiendesigns empfindlich für systematische Fehler. Nach Angaben der Kölner Wissenschaftler wichen die publizierten Studienergebnisse zum Teil erheblich von bislang unveröffentlichten Daten zu diesen Studien ab. Diese bisher nicht publizierten Informationen wurden dem IQWiG von den Herstellern zu Bewertung zur Verfügung gestellt. Keine der Studien (mit Beobachtungszeitraum 5,5-1 Jahr) konnte zeigen, dass kurzwirksame Insulinanaloga mögliche Folgekomplikationen vermeiden helfen. Ebenfalls fiel auf, dass hochwertige Langzeitstudien, die primär den Nachweis eines patientenrelevanten Nutzens zum Ziel haben, vollständig fehlen.
Zusammenfassend lässt sich aus dem vorliegenden Bericht ableiten, dass die meisten patientenrelevanten Fragen nicht durch die derzeit vorliegenden, höherwertigen Studien beantwortet werden können. Bis zum eindeutigen Nachweis eines Patientennutzens mittels adäquater Untersuchungen birgt die Langzeitanwendung von Insulinanaloga somit ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Insbesondere die Frage, ob die Langzeitbehandlung von Patienten mit kurzwirksamen Insulinanaloga womöglich "krebsfördernd" sein könnte, bleibt unbeantwortet.
"Auf der anderen Seite haben Tier- und Zellversuche mit Insulinanaloga Hinweise ergeben, die auf die Möglichkeit einer krebsfördernder Wirkung hinweisen. Diese Möglichkeit ist nicht ausgeräumt, weil die Industrie versäumt hat, entsprechende Studien durchzuführen", so IQWIG-Chef Sawicki.
Der IQWiG-Abschlussbericht umfasst ca. 165 Seiten und enthält das Protokoll der wissenschaftlichen Anhörung, bei der die wesentlichen, in den schriftlichen Stellungnahmen aufgeworfenen Aspekte diskutiert wurden.
Zum Hintergrund: Insulin und Insulinanaloga
Die Blutzuckersenkung kann bei Patienten mit Typ 2 Diabetes unter anderem mit Insulin durchgeführt werden. Für die Insulintherapie stehen zurzeit im Wesentlichen strukturell unverändertes Insulin (Humaninsulin) und Insulinanaloga zur Verfügung. Als Insulinanaloga bezeichnet man Insulin ähnliche Moleküle, die auf Basis der Molekülstruktur des Humaninsulins durch eine Modifikation der Aminosäuresequenz entwickelt wurden. Ziel einer solchen Modifikation ist es insbesondere, einen gegenüber Humaninsulin veränderten Wirkverlauf herbeizuführen. Daraus könnte z.B. ein schnellerer Eintritt der Wirkung oder eine längere oder kürzere Wirkdauer resultieren.
Es ist also keineswegs so, dass Du früher sterben musst, weil Du arm bist, sondern es soll unterbunden werden, dass sich die Arzneimittelmafia die Taschen mit unserem Geld immer voller stopft für Medikamente, welche dem Patienten keinen Vorteil bringen.
Ausserdem bleibt es ja jedem Patienten überlassen, ob er dieses Medikament haben will.
Auch wenn es keinen Vorteil bringt.
Aber dann soll er den Mehrpreis auch selbst bezahlen und dies nicht der Allgemeinheit zumuten !
Ich leg mich jetzt - medikamentenlos - wieder nieder
Eckhard