Guten Abend, Goldie,
wenn Dein Vater während des Tragens eines Dauerkatheters Harnwegsinfekte oder Blasenentzündungen hatte, liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, daß entweder Bakterien durch den Katheter in die Blase gelangt sind oder der Katheter nicht richtig positioniert ist und an der Blaseninnenwand scheuert.
Gerade ein Dauerkatheter, und dieser auch noch über Monate, ist geradezu prädestiniert für eine Blaseninfektion, da die Bakterien durch den Katheter einen freien Zugang in die Blase haben.
In beiden Fällen ist es ratsam, den jetzigen Urologen sofort zu verlassen und einen Urologen eures Vertrauens aufzusuchen.
Ein Urologe, welcher meint, “das wird schon, und wenn nicht, könnte er ja schließlich mit dem Puffi leben”, ist für einen derartigen Fall nicht geeignet. ( Wobei mir nicht ganz klar ist, was Du mit einem “Puffi” meinst. Eventuell einen suprapubischen Blasenkatheter ? )
Es wäre ja irrsinnig, wenn er wegen einer Prostataoperation plötzlich sein Leben lang mit einem suprapubischen Blasenkatheter herumlaufen müsste. Dem Urologen gehört was auf´s Maul gehauen !!
Noch viel besser wäre es, Dein Vater würde ein Kontinenzcenter oder die Urologie einer eurer Münchener Unikliniken aufsuchen und sich dort richtig untersuchen lassen, denn der ganze Fall erscheint mir doch recht dubios.....
Gegen Harnwegsinfekte helfen eigentlich nur Antibiotika ( siehe hier :
http://de.wikipedia.org/wiki/Harnwegsinfekt )
Bei einer Blasenentzündung, ( Zystitis, siehe hier :
http://de.wikipedia.org/wiki/Blasenentz%C3%BCndung ), ebenfalls, hier kann auch Misteltee, Brennesseltee oder Cranberrysaft Linderung bringen,
aber keine Heilung !!
Gegen den ständigen Harndrang kann Kürbiskerntee oder ähnliches eingenommen werden, aber dies hilft eigentlich nur gesunden Personen, welche über leichten, plötzlichen Harndrang klagen.
Ausserdem stellt sich eine Linderung bei homöopathischen Mitteln meistens erst nach mehreren Wochen ein.
Da es sich bei Deinem Vater um die postoperativen Folgen einer Prostataoperation handelt, werden aber diese homöopathischen Mittelchen nichts bewirken.
Hier sollte eine intensive Nachuntersuchung angestrebt werden, vor allem eine Urinkultur ( wegen der Art der Bakterien ) angelegt und der Kathetersitz kontrolliert werden. Und er sollte nachfragen, ob der Katheter überhaupt nötig sei. Durch einen Dauerkatheter kann sich die Blase verkleinern bis hin zu einer Schrumpfblase. Dann ist er die Blase los......
Auch sollte die Harnröhre genauestens untersucht werden, ob hier eventuell - bedingt durch Vernarbung oder ähnliches - eine Verengung ergeben hat. Wenn er nur so wenig pinkeln kann, ist da etwas gar nicht in Ordnung.
Gezielte Fragen kannst Du auch einigen Fachleuten stellen, nämlich hier :
http://www.prostata.de/fragen_index.html oder hier :
http://www.onmeda.de/foren/forum-prostatakrebs/list.html
Du solltest die Probleme sehr genau beschreiben, auch die Vorbehandlung mit dem Dauerkatheter über Monate hinweg und die postoperative Behandlung mit dem Bauchdeckenkatheter......
Dein Vater muss viel trinken, um die Blase zu spülen !!
Zwischen zwei und drei Litern täglich.
Auf keinen Fall jetzt wenig trinken, das erhöht nur die Anfälligkeit der Blase gegenüber Infektionen.
Eventuell kann er des Nachts ein Kondomurinal mit Bettbeutel verwenden, damit er, falls er Harndrang hat, nicht aufstehen muss.
Kondomurinale erhälst Du - als Muster - in jedem Sanitätshaus.
Hier ein Link zu einer Beschreibung :
www.manfred-sauer.de
Melde Dich mal, wenn sich etwas ergeben hat.....
Denke daran : Viel trinken !!
Gruss
Eckhard
www.inkotreff.de