#3 von SidM » 05 Jul 2010 15:56
Hallo Struppi / Hannes!
Hallo Trixi,
tut mir leid, daß Dir übel wurde! Ist aber nicht nötig:
Eingeführter Fremdkörper: Hast Du kein Botox in den Lippen, kein Silikon im Busen, kein Metallknie oder –hüfte, keine Stahlkugeln im Rückgrat, keine Kunststoff-Herzklappe oder gar ein solches Herz, kein Amalgam in den Zähnen oder ein Implantat? Die „Fremdkörper“ sind ganz klar auf dem Vormarsch!
Geschlossenes System: Also 7 Tage Urin-Ansammlung im Beutel geht gar nicht. Der Beutel wird regelmäßig kontrolliert, per „Wasserhahn“ abgesperrt, abgenommen und geleert, dann wieder dran und Ventil auf! Die Verweildauer der herkömmlichen Latexkatheder beträgt 7 Tage, danach ist die Gefahr des Eindringens von bakteriellen Keimen zu groß.
Dies ist nun keine gefährliche Sache, sondern Alltag in den Altersheimen. In denen herrscht diese Urinableitung wohl vor, gefolgt vom „Pampern“. Eine bis zu 6-malige Blasenentleerung mittels Einmalgeräten ist vom Zeit- und Kontrollaufwand gar nicht durchführbar. Und die 7-Tagefrist wird wohl häufig um das doppelte und mehr überschritten.
Mein Schwiegervater bekam in seinem Demenz-Zustand erst Pampers. Dann kam die Caritas 3-mal täglich ins Haus und Opa einen Verweilkatheter. Die ersten Einführungen waren noch dramatisch, er ging nicht rein, der Arzt 20 km weiter wurde eingeschaltet und lehrte das richtige Handling. Ich habe das Geschehen nur so alle 3-4 Wochen verfolgt, jedoch erschien mir der Katheterwechsel nur alle 2 Wochen zu passieren. Einmal habe ich so ein Ding aus Neugier aus dem Müll gefischt. Farbe gelb, also CH 16 nach meinem heutigen Kenntnisstand. Der Schlauch war voller kristalliner Ablagerungen und auf ca. 8 mm Dicke angeschwollen. Vorne nahe der runden Spitze war ein etwa 2 cm langer Riss. Wahrscheinlich hat Schwiegervater da so einiges gelitten. Das ging so etwa eineinhalb Jahre bis zu seinem Tod.
Einmalkatheter: Bei ca 5-6 mal Wasserlassen pro Tag macht das über 1800 Durchführungen im Jahr. Und das zu 100 % unproblematisch? Das möchte ich doch bezweifeln.
Mein Großvater väterlicherseits hinterließ in einem Schächtelchen eine Art Klistierspritze sowie ein paar Gummischläuche mit Einaugenspitze. Der Zweck der Gummis war mir, als ich die im Alter von 12 Jahren entdeckte, wohl klar. Aber wie haben die das desinfiziert? Alkohol oder Heißwasser? Denn die waren wohl nicht zur Einmalanwendung da.
Mein Vater wurde zweimal mit über 90 innen im Prostatabereich gehobelt.
An meine Prostata lasse ich keinen ran nach dem Motto von Prof. Hackethal: Wenn sich Dir ein Urologe nähert, reiß aus, so schnell Du kannst!
Ich frage mich nur, wann der hermetisch abschliessende Dauerkatheter, also eine Art künstliche Harnröhre, kommt. Technisch sehe ich da schon Möglichkeiten, aber die Katheterproduzenten wären dann wohl ihren Absatz los! Also kommt das eher nicht!
SidM.