Hallo liebes Forum,
während meiner ständigen Suche nach Informationen zum Krankheitsbild Bettnässen, konnte ich verschiedene neue Informationen sammeln, die ich hier kurz zusammenfassen möchte.
Zunächst ging es um das Bettnässen als Kind. Hier wurde beschrieben, dass das Nässen einerseits ein Ausdruck von Wut, wie aber auch begleitener Hilflosigkeit und Angst sein kann. Unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen möchte ich es so darstellen: Das Hin- und Herreichen zwischen Pflegeeltern als prägendes Erlebnis im Alter von unter drei Jahren sowie nachfolgende Adoption schufen die Wut, einfach von den leiblichen Eltern als Vertrauens-Bezugspunkt verlassen worden zu sein. Das führte auch so einer ungeheuren Angst. Durch diese Erfahrung lähmte sich auch die Entwicklung der Problemlösungs-Kompetenz. Die Psyche sucht dann nach bereits erlebten Lösungsansätzen aus der Vergangenheit. Hier sei das Einnässen als Aktion des Druck ablassens, der Aufmerksamkeitsschaffung und des Erreichens körperlicher Nähe durch die Aktion des Säuberns genannt. Angst und Hilflosigkeit sind nicht gerade die besten Begleiter zur Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefüles und der Fähigkeit, sich den wachsenden Anforderungen an Problemlösungs-Strategien anzupassen. Immer wieder sucht die Psyche nach einem bekannten und kurzfristig die Belastung lösenden Verhalten. Hier fungiert also wieder das Bettnässen, löst das Problem zwar nur vordergründig, aber ein Teufelskreis beginnt. Das Einnässen hilft die unangenehmen Gefühle wie Angst, Wut und Hilflosigkeit kurzfristig zu kompensieren, schafft aber durch die eigene Ablehnung dieses Verhaltens, gerade später in Schulzeit usw. immer wieder neue innere Konflikte, die zu noch mehr eigener Ablehnung, Wut und Angst führen.
Die Möglichkeit, notwendige Kompetenzen für die wachsenden Anforderungen zu erlangen, schwindet immer weiter. Irgendwann kommt es zur vollständigen Resignation und das Bettnässen nimmt immer mehr Raum ein. Da ich körperliche und seelische Zusammenhänge stark gekoppelt sehe, ist mir auch klar, wie sich nach und nach eine auch tags immer stärkere Blasenschwäche entwickeln kann. kurzer Exkurs: In der fernöstlichen Gesundheitslehre ist das Organ Blase mit der Mimose verknüpft - Also eher mit Themen wie Schwäche und Labilität. Unterbewußt fordert die Psyche also auch ihre Strategie am Tage.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist bei einer Enuresis mit psychischer Komponente wohl nur durch dafür sensibilisierte Personen möglich. Die Eltern sollten sich ganz doll bemühen, das Kind auf seinem Weg größer zu werden, zu unterstützen. Das Einnässen sollte keinen großen Raum einnehmen und dem Kind sollten Möglichkeiten gegeben werden an Verantwortung, Liebe und Angstfreiheit zu reifen. Abzuraten ist von Hau-Ruck-Methoden, in denen dem sowieso schon benachteiligten Kind, auch diese letzte Möglichkeit, den inneren Druck zu regeln, entzogen werden ohne das andere Dinge an diese Stelle treten konnten.
Je früher, desto besser, denn der oben beschriebene Teufelskreis kann sonst zu immer stärkeren Verstrickungen führen. Da seien Depressionen, Ängste, Nähe.-Distanz-Probleme und Versagensängste genannt.
So Ihr Lieben!
Das war´s erstmal wieder, Euer René