Hallo Ihr,
ich möchte hier mal einen Aspekt der Enuresis zur Diskussion stellen, der zumindest für mich persönlich einen ganz erheblichen Anteil von dem ausmacht, was mich an dem ganzen Bettnäss-Kontext so belastet: das Problem des "Situationsschlafes" tagsüber. In meinem Alltag kommen in der Regel keine Schlafepisoden vor, aber Ausnahmen gibt es doch einige:
-Längere Reisen, per Bahn, Bus, oder PKW
-Langweilige Veranstaltungen im Halbdunkel, wie Dia-Abend bei Verwandten, o.Ä.
-Abendliche Fortbildungsveranstaltungen etc.
Im Laufe der Jahre habe ich es in allen aufgezählten Situationen geschafft, einzuschlafen und mich nasszumachen. Hierbei kann ein Schlaf von Minuten evtl. schon ausreichen.
Seit Jahren bin ich deshalb dazu übergegangen ("zur Ermöglichung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben" im GKV-Rechts-Deutsch) in gefährdenden Situationen tagsüber eben Hilfsmittel zu tragen, es geht nicht anders. Das ist an sich nicht sehr schlimm, wenn "es" aber passiert, an Tagen, wo ich im Anschluß nicht nachhausekomme, stellt mich immer wieder die Entsorgung vor Probleme, denn vielleicht kann ich die Windel auf irgendeinem Klo verschwinden lassen, aber ohne sich richtig waschen , oder duschen zu können, ist das ja nur die halbe Miete. Diese Notlösung, gebrauchtes Hilfsmittel weg, Feuchttücher und dann trockene Windel dran, ist einfach unnefriedigend. Andererseits ist diese Form des Bedarfes das Argument, aufgrund dessen mir Hilfsmittel verschrieben werden können.
Bin ich mit diesem Problem eher die Ausnahme? lg, Wiebke