Hm, ich weiss garnicht so recht, wie und wo ich anfangen soll, zumal ich mich auch grad erst hier angemeldet habe.

Also am besten fasse ich wohl erstmal das wichtigste zusammen:
Mein Mann ist jetzt 30 und seit er ca. 5 Jahre alt ist, macht er in mehr oder weniger regelmässigen Abständen ins Bett.
Mal mehr mal weniger stark, aber immerhin doch so, dass ich dann jedesmal die Wäsche wechseln muss.
Wir kennen uns seit 1997, haben 2000 geheiratet.
Als wir Mitte 1998 zusammengezogen sind, wusste ich noch nichts davon, da ich auch nicht so besonders oft bei ihm übernachtet habe und in der ganzen Zeit ist es nur 1x vorgekommen. Zumindest weiss ich nur von einem Mal.
Ich habe das damals für einen Ausrutscher gehalten und ihn nicht darauf angesprochen.
Er selber hat es mir damals auch nicht gesagt, sondern sein Vater und ich frage mich auch heute noch, ob er mir das überhaupt gesagt hätte oder es darauf hätte ankommen lassen, dass ich es dann selber mitkriege, wenns dann passiert.
Soweit ich weiss, haben seine Eltern die ganzen Jahre über immer versucht, etwas zu unternehmen. Urologen, Tabletten ... was weiss ich alles, aber genutzt hat es nichts, denn mein Mann nimmt und nahm die Tabletten nie regelmässig, da er der Ansicht ist und war, dass sie eh nichts bringen.
Im Grunde genommen tut er überhaupt nichts und scheint es einfach so akzeptiert zu haben, dass er Bettnässer ist.
Er geht nicht zum Arzt, weil der ihm ja doch nur Tabletten verschreibt, die ja eh nicht helfen.
Ok, muss ich akzeptieren, obwohl ich das für ziemlichen Blödsinn halte. Ist klar, dass etwas, was man nach grad mal 2 Wochen unregelmässig versucht hat, nicht helfen kann.
Er tut wirklich ÜBERHAUPT nichts ! Schafft es nicht mal, dann irgendwie Windelhosen oder ähnliches zu verwenden, damit das Bett wenigstens trocken bleibt.
Hätte ich nicht so ein Inkontinenz-Laken gekauft und es über die Matratze gezogen, würde selbst diese immer wieder in Mitleidenschaft gezogen.
So ist es "nur" das eigentliche Bettlaken und dann halt immer die Bettdecke und sein Zeug, was dann "triefig" ist.
Ich hatte ja eingangs geschrieben "mal mehr mal weniger", wobei es aber meist schon extrem viel ist, was da ins Bett geht.

Mit Psychologe oder sowas braucht man ihm auch nicht zu kommen. "Da gehe ich eh nicht hin und erzählen tu ich dem auch nichts." (sein Reden)
Ich weiss einfach nicht mehr, was ich mit ihm machen soll.
Ich weiss, man soll nicht schimpfen, wenns denn passiert ist, aber es fällt mir immer schwerer, einfach darüber hinwegzusehen und im Gegenteil ihm zu zeigen, dass es mich freut, wenns denn mal trocken geblieben ist.
Und manchmal ist es tatsächlich auch so, dass es über Wochen alles ok ist, dass man fast denkt "Prima, es ist weg !" und dann schlägts wieder mit voller Härte zu.
Dieses Thema wird total unter den Teppich gekehrt in der Familie.
Vor Monaten hatte ich es mal geschafft, ihn hier vor den PC zu bekommen, um dann mit ihm zu schauen, welche Möglichkeiten es vielleicht gibt und um überhaupt mal mit ihm darüber zu reden (woher es kommt, was man selber machen kann usw.)
Da hatte ich echt gedacht, er will wirklich etwas tun und ich war bereit, mich komplett darauf einzulassen und ihm zu helfen, wo ich nur kann.
Aber scheinbar hat er das nur mir zuliebe getan, denn von sich aus kommt da garnichts.
Und dann kann ich mir die Zeit auch sparen, mich hinzusetzen.
Er hat mir gesagt, dass seine Mutter früher immer geschimpft hat, wenn er ins Bett gemacht hat und das sie ansonsten akzeptiert hat, dass es so ist.
Ja, ganz toll

Schon ewig schlafen wir in getrennten Betten, damit mein Bettzeug nicht auch immer gleich nass ist. Seit einiger Zeit habe ich mein eigenes Zimmer, weil ich diesen Gestank einfach auch nicht mehr ertragen kann (trotz Lüften gehts ja nie ganz weg) und ich mich nicht gleich morgens beim Aufwachen schon ärgern muss.
Er bezieht sein Bett selber und er wäscht das auch alles selber, weil ich mich einfach auch weigere, das zu tun.
Warum ? Warum tut er nichts ? Warum akzeptiert er das alles so ? Er sagt zwar, er akzeptiert es nicht, aber wenn das so wäre, dann würde er doch nicht einfach so aufgeben.
Sorry, für den langen Text gleich zu Anfang schon, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele reden. Grad bei jemandem, der da Verständnis hat.
Inkontinenz ist ja leider das große TABU-Thema und da kann man nicht zu jedem x-beliebigen gehen und darüber reden.
Grad in meinem Freundeskreis ist das eh etwas, worüber man nicht spricht bzw. wo meist drüber gelacht wird, wenn das Thema mal im TV angesprochen wird.
Danke fürs "Zuhören"