Hallo zusammen,
eigentlich habe ich gerade im Netz bzgl. ADH gesurft und bin auf diese Seite gestossen. Aus aktuellem Anlaß (der schon viele Jahre so geht) habe ich beschlossen, mal hier zu posten. Vielleicht kann mir jemand ein paar Infos in meiner Situation (bzw. der meiner Tochter) geben.
Meine Tochter ist ein fröhliches, lebenslustiges Kind im Alter von 10 Jahren. Sie hat noch einer Schwester (13 Jahre, keine Bettnässerin) mit der sie sich gut versteht (von normalen Geschwisterquerelereien mal abgesehen). Mein Mann und ich führen eine liebevolle, harmonische Ehe und das schon seit 18 Jahren. So viel zur Vorabinfo.
Sie war nachts noch nie trocken. Ich habe sie selbst tagsüber trocken werden lassen. D.h., ich habe sie nie gezwungen. Sie hat es sich einfach bei ihrer großen Schwester abgeschaut. Kurz bevor sie 3 wurde, war sie tagsüber trocken. Nur nachts nie.
Unsere Kinderärztin sagte damals, ich solle ihr Zeit geben. Manche Kinder brauchen halt länger um trocken zu werden. Auch als sie 5 war sagte sie das noch. Da es genau mit meiner Meinung zusammenpaßte, war ich auch dementsprechend beruhigt. Ich wollte keine Panik machen. Wenn Kinder heutzutage nicht in ein bestimmtes Raster passen, werden sie schnell übertherapiert, obwohl sie sich vielleicht mit mehr Zeit normal entwickelt hätten. Ich wollte meiner Tochter die Zeit geben, die sie braucht.
Ich habe vergangenen Jahren alles Mögliche versucht: Homöopathie, Akupunktur, Kalender über vergangene führen, spezielle Märchen, die Kindern helfen sollen, Bett von einer Wasserader wegstellen, autogenes Training, viele Rituale und Gespräche mit meiner Tochter geführt, u.v.m., aber meist hat alles nur kurzzeitig geholfen. Es kamen und kommen immer ein paar trockene Nächte vor (das längste war mal 3 Wochen am Stück), aber nichts half dauerhaft.
Wir haben das Bettnässen nie tabuisiert. Im Kindergarten wussten alle Bescheid, ebenso in der Schule. Eltern ihrer Freunde und andere, wo sie mal nachts übernachtet. Wir haben es zwar nicht per Schild um den Hals überall bekannt gemacht, aber alle wichtigen Personen wurden in Kenntnis gesetzt und haben alle ausnahmslos (!) sehr verständnisvoll reagiert. Im Moment befindet sie sich auf einer Ferienfreizeit (zum 3. Mal), wo es auch kein Problem ist.
Tagsüber ist sie seit sie 3 ist IMMER trocken, nur halt nachts nicht. Aus diesem Grund hat die Kinderärztin auch eine organische Ursache ausgeschlossen.
Auch eine Ursache im psychischen Bereich zu finden ist sehr schwer. Mit der o.g. Beschreibung von uns wollte ich nicht auf den Busch klopfen, wie toll wir doch sind, sondern nur zu Bedenken geben, dass keine zerrüttete Familie, Alkohol oder sonst etwas die Ursache sein könnte.
Die Ursache könnte ich mir schon denken: ihr fehlt ADH.
Der Gedanke, sie medizinisch untersuchen zu lassen, widerstrebt mir zutriefst. Ich selbst habe mal eine urologische Untersuchung mitgemacht, die mir alles vergehen ließ. Außerdem wäre die Konsequenz, dass ich sie dann schulmedizinisch behandeln lassen müsste. Das würde heissen, dass sie ADH bekommen würde. Mal davon abgesehen, dass es keine Garantie gibt, dass sie hinterher dann nicht mehr einnässt, möchte ich das Kind nicht mit Hormonen vollpumpen. Es gibt noch keine Langzeitstudien darüber, was ADH, extern zugeführt, auf Dauer bewirkt. Ich selbst habe in meinem Leben NUR Probleme mit Hormonen gehabt und weiss, was sie im negativen Sinne bewirken können.
Was mache ich also? Sie vergräbt sich nicht bzgl. ihres Bettnässens, aber toll findet sie es auch nicht.
Vielleicht hat hier jemand entsprechende Erfahrungen gehabt und es wäre toll, wenn er/sie mir mitteilen würde. Vielen Dank!
Schönen Abend noch!
Kruemelkater