
Was ich wissen möchte steht hier bestimmt irgendwo in irgendeinem Thread, der mir noch nicht aufgefallen ist, oder auf irgendeiner Seite, die ich noch nicht entdeckt habe.... deshalb bitte ich um Nachsicht, wenn ich hier ganz viele Fragen stelle, die Not ist groß, die Not eines alten Mannes und die Wissensnot der pfelgenden Angehörigen...
Seit dem Tod meiner über alles geliebten Großmutter kümmere ich mich um meinen Großvater, der nur ein Bein hat, im Rollstuhl sitzt, Diabetes erkrankt ist, jetzt 90 wurde, am Leben verzweifelt und außer mir niemanden hat, weil alle nur die große Klappe markieren, aber letztendlich genau diese entweder Berührungsängste haben, oder einfach total ignoriant sind.

Seit seinem Krankenhausaufenthalt (10.-16.02., Schwächeanfall wg. Flüssigkeitsmangel), bei dem das alles kaputt gemacht wurde, was ich mit ihm 10 Monate lang an Selbständigkeit erarbeitet habe, kann er Harn nicht mehr halten und es tropft (läuft) einiges daneben. Wahrscheinlich aus Zeitgründen wurde ihm die 1 Woche ein Katheder gelegt, seitdem ist nichts mehr beim alten. Darauf angesprochen sagte mir das Krankenhaus- bzw. Stationspersonal, daß diese jetzige Inkontinenz am Alter liege, find ich toll... Aber wie gehe ich nun mit dieser total veränderten Situation um?
Durch die zeitintensive Pflege bzw. Betreuung meines Großvaters komme ich nur selten dazu, mich zu informieren, kompetente Menschen zu finden, die mir sagen können, was genau ich in den Pflegeablauf einbauen kann bzw. muß.
Ehrlichgesagt bin ich ziemlich überfordert, da ich ALLES alleine mache. Paradoxerweise bleibt mir keine Zeit tagsüber, rumzufahren und rumzulaufen, mein Tag endet ca. 23 Uhr, egal ob Wochentag, Wochenende oder Feiertag. (Bitte keine Ratschläge was Pflegedienste etc. angeht, ich werde nie gefragt, was für Hilfe gebraucht wird, mir wollte man bis jetzt immer nur "Hilfe aufs Auge drücken - friß oder stirb", ich reagiere mittlerweile allergisch...., nicht bös sein...)

- Wie motiviere ich einen alten Menschen, mitzuhelfen, mitzumachen, daß er diese nun aufgetretene Inkontinenz nicht als "Strafe" empfindet, sondern vielleicht als Aufgabe, mit der man wie selbstverständlich umgehen kann, weil der Pflegende das auch als gegeben betrachtet
- Was gibts von der Krankenkasse? Ein Anruf bei denen brachte nichts, außer daß jede Menge zuzuzahlen ist, was geht wirklich, was MUSS? Wo muß ich mich hinwenden?
(Auflagen fürs Pflegebett, Hilfen für Rollstuhl, für den Alltag brauchbare Einlagen/Windeln)
- Apropos Windeln: Welche kann man nehmen, die "ziemlich viel" auffangen, die nichts durchlassen, gibt es spezielle Hilfsmittel für "Rollstuhl-sitzende"?
- Wie gehen Rollstuhlfahrer generell mit menschlichen Bedürfnissen um, vor allem bei Inkontinenz?
- An wen kann ich mich wenden, wenn die Hausärztin nicht so mit Rat und Tat zur Seite steht, wie man sich das von einer Hausärztin wünscht....?
- Ich hab noch viel mehr Fragen, zum Alltag, aber auch zum Umgang mit meinem Großvater, vor allem, wenn er sich mir aus Scham nicht oder zu spät anvertraut, sein Schamgefühl ist - verständlicherweise - sehr ausgeprägt...
Vielleicht kann mir hier jemand helfen, es ist so vieles unklar, und ich habe selten so Zeit wie jetzt gerade, gestohlene Zeit, die ich wieder einholen muß... (Haushalt, Vorbereitungen, Putzen, psychische Unterstützung, Zuhören, da sein.........)
Fühl mich allein mit meinen Problemen, was mir so fehlt ist ZEIT..............
Danke fürs Lesen, danke jetzt schon für Rat und Tips...
Liebe Grüße
Angie